Braunschweig. Eintracht Braunschweig muss die eingespielte Dreierkette umbauen. DFB sperrt Innenverteidiger für zwei Spiele.

Mit einem Punkt mehr auf dem Konto, aber ohne Hasan Kurucay wird Eintracht Braunschweig das Auswärtsspiel beim 1. FC Nürnberg (Samstag, 13 Uhr) angehen. Der Innenverteidiger des Fußball-Zweitligisten hatte beim 1:1 gegen Hertha BSC in einer unglücklichen Aktion das Knie von Gegenspieler Palko Dardai mit den Stollen getroffen. Schiedsrichter Patrick Alt stellte Kurucay daraufhin mit der Roten Karte vom Platz.

Der in Dänemark geborene Türke wird zwei Spiele zuschauen müssen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes verhängte die Strafe am Montag, der Klub hat dem Urteil bereits zugestimmt. Der Ausfall Kurucays ist bitter, denn die Defensive der Eintracht war zuletzt eingespielt. An der Seite der erfahrenen Akteure Ermin Bicakcic und Robert Ivanov (vier gelbe Karten) sorgte er mit dafür, dass die Braunschweiger zuletzt weniger Gegentore kassierten. In den Monaten zuvor galt Kurucay zuweilen als Unsicherheitsfaktor. Geniale Aktionen wechselten sich mit kolossalen Fehlern ab. Nun hat er seine Balance gefunden, ist wichtig für das Umschaltspiel der Blau-Gelben, wird bei den einstudierten und verbesserten Standards als Anspielstation gesucht und traf jüngst beim 2:0-Erfolg gegen den Karlsruher SC sogar vom Elfmeterpunkt.

Eintracht Braunschweig muss auf Hasan Kurucay verzichten

Jetzt muss ein anderer Spieler seinen Platz einnehmen. Fabio Kaufmann, der gegen die Berliner das 1:0 erzielt hatte, glaubt aber nicht, dass der Platzverweis seinen Teamkollegen aus der Bahn werfen wird: „Hasan ist lange genug dabei, als Verteidiger fliegst du halt mal vom Platz. Wir leben auch davon, dass wir eine eklige Mannschaft sind. Aber wir sind nicht unfair, spielen hart gegen den Mann. Jetzt hat es uns mal erwischt.“

Eintracht Braunschweig vs. Hertha BSC Berlin

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    Schon am ersten Spieltag war Kurucay vom Platz geflogen. Beim 0:1 gegen Holstein Kiel sah er Gelb-Rot. Es war der erste von vielen Hinausstellungen in dieser Zeit. Jannis Nikolaou, Sebastian Griesbeck und Brian Behrendt flogen ebenfalls vom Platz. Doch seit längerer Zeit war das nicht mehr passiert.

    Nun ist Eintrachts Trainer Daniel Scherning zum Umstellen gezwungen. Gegen Hertha rutschte Saulo Decarli auf die Position Kurucays. Der Schweizer war zu Beginn unter Scherning gesetzt, eine Kopfverletzung beim Spiel gegen den Hamburger SV (1:2) katapultierte ihn aus der Startelf. Ihn nannte der Coach als Alternative genauso wie Sebastian Griesbeck. Der Routinier war zuletzt regelmäßig als starker Kopfballspieler in den Schlussphasen aufs Feld gekommen.

    Mehrere Alternativen bei Eintracht Braunschweig und ein Lob für die Herausforderer

    Griesbeck nimmt seine Rolle als Abräumer an. Auch Spieler wie Jannis Nikolaou,Niklas Tauer, Danilo Wiebe und Niko Kijewski könnten in der Dreierkette aushelfen. Doch vermutlich läuft alles auf Decarli hinaus. Ohne den Kurucay-Platzverweis hätte Scherning aber nichts an seinem Konstrukt geändert. „Jetzt kommt ein neuer Spieler rein, darauf haben alle gelauert. Aber die Momente dafür waren zuletzt nicht da, das habe ich auch so kommuniziert“, ordnet Scherning ein.

    Der Trainer der Blau-Gelben betonte aber: „Ich habe keine Bauchschmerzen.“ Denn der Konkurrenzkampf im Team ist nicht erst seit dem Ende des Wintertransferfensters gut. Spieler wie Griesbeck stehen exemplarisch dafür. Sie haben momentan nicht die größte Rolle, geben aber Gas. Griesbeck etwa genieße beim Trainer und innerhalb des Teams einen hohen Stellenwert. „So wie viele andere von denen, die nicht in der ersten Elf sind. Sie trainieren mit hoher Intensität, Leidenschaft und versuchen, sich auf so einen Moment gut vorzubereiten“, sagt Scherning.

    Griesbeck sei „immer da, wenn er gebraucht wird, auch wenn es nur drei, fünf oder zehn Minuten sind“, sagt der Braunschweiger Trainer und schiebt nach: „Solche Spieler brauchst du, um nachher in der Liga zu bleiben. Es geht nicht nur um die, die spielen. Die, die jetzt hinten dran sind, können die entscheidenden sein. Den Gedanken muss ich als Spieler haben.“ Durch Kurucays Ausfall bekommt nun ein anderer die Chance in den Spielen gegen Nürnberg und Rostock. Erst in Paderborn dürfte der Abwehrmann wieder eingreifen.

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