Braunschweig. Eintracht Braunschweigs formstarker Innenverteidiger lobt Trainer Daniel Scherning und seine Positionskollegen - allen den „Veteran“.

Für Robert Ivanov begann die Saison wie für seinen neuen Klub Eintracht Braunschweig äußerst holprig. Dass der Fußball-Zweitligist mit dem Finnen einen starken Innenverteidiger verpflichtet hatte, war von Anfang an zu sehen, doch kleine Verletzungen und krankheitsbedingte Ausfälle warfen den Neuzugang vom polnischen Erstligisten Warta Posen immer wieder zurück.

Sein Team gewann nur einmal, die Stimmung rund um den Klub war mies. Ivanov gehörte zwar überwiegend zur Stammformation und war einer der Akteure, der noch am ehesten überzeugen konnte, doch so richtig läuft es für ihn erst seit Trainer Daniel Scherning Anfang November bei der Eintracht übernahm.

„Es fühlt sich gerade gut an, Spieler von Eintracht Braunschweig zu sein“

In den sieben Partien gab es seither fünf Siege. Und Ivanov stabilisierte sich noch einmal merklich. Daher ist es keine Überraschung, dass der Finne sagt: „Es fühlt sich gerade gut an, Spieler von Eintracht Braunschweig zu sein. Wir gewinnen die Spiele und haben uns das auch verdient, denke ich.“

Einen Schlüssel dafür sieht Ivanov explizit bei Scherning: „Der Trainer hat uns in die Position gebracht, Spiele zu gewinnen. Er hat die richtigen Spieler für die richtigen Positionen gefunden. Und im Training erarbeiten wir uns das, was uns momentan gewinnen lässt.“

In der Defensive hat sich eine stabile Achse gefunden. Neben Ivanov, dem 1,97-Meter-Hünen, verteidigt Ermin Bicakcic. Den dritten Platz in der Dreierkette teilten sich häufig Hasan Kurucay und Saulo Decarli. „Ermin ist ein guter Spieler. Seine Karriere spricht für sich“, sagt Ivanov über seinen Mitspieler, „aber wir haben viele gute Verteidiger - Saulo, Griese, Hasan, es macht aktuell keinen Unterschied, wer spielt, weil der Trainer uns eine gute Struktur gegeben hat.“

Robert Ivanov: Ermin Bicakcic ist bei Eintracht Braunschweig der Veteran

Gleichwohl überzeugt Bicakcic mit seinen Anführerqualitäten. Auch zwei Tore hat er schon erzielt - bei den Siegen gegen Osnabrück und gegen Magdeburg. Dass der Rückkehrer auch einen Anteil an seiner Entwicklung hat, will Ivanov nicht ausschließen. „Aber wir sind elf Spieler auf dem Feld, die zusammen angreifen und verteidigen. Es ist alles eine Frage von Teamwork. Doch natürlich ist Ermin unser Veteran“, sagt der 29-Jährige.

Er selbst hat in der kurzen Scherning-Ära bislang ein Tor aufgelegt - beim 3:1-Erfolg in Wiesbaden. Ein Tor gelang ihm Anfang Oktober bei der Niederlage gegen Paderborn unter Schernings Vorgänger Jens Härtel. Die Zeit des Sachsen endete nach zehn Partien, in der die Eintracht nur fünf Punkte geholt hatte.

Bei der Vorstellung Schernings wurde dann auf dessen gute Sprachkenntnisse hingewiesen, was darauf hindeutete, dass es unter Härtel in diesem Bereich Defizite gegeben hatte. Doch Ivanov sagt: „Wir hatten keine Probleme bei der Kommunikation.“

Die tägliche Arbeit macht Eintracht Braunschweig im Abstiegskampf besser

Doch vielleicht ist es die Art und Weise der Ansprache, die den Unterschied macht. Scherning tritt mutiger auf als sein Vorgänger. Für Ivanov ist aber klar: „Es ist Fußball und Fußballsprache. Wir Spieler aus dem Ausland arbeiten daran, Deutsch zu lernen. Es geht darum, den richtigen Weg zu finden, das gilt zwar auch für die Sprache, aber sie ist nicht der Hauptgrund, dass es jetzt läuft. Es ist unsere tägliche Arbeit.“

Der Nationalspieler ist nicht der erste Profi, der auf den klaren Plan des neuen Coaches hinweist. Im Eintracht-Spiel sind offensiv wie defensiv Automatismen zu erkennen. Doch wahrscheinlich müssen bald neue Gepflogenheiten dazukommen, damit der Fußball der Braunschweiger nicht zu schnell von den Gegnern entschlüsselt wird.

Mit gutem Gefühl zum FC Schalke 04 - Kellerduell gegen den Erstliga-Absteiger

Die Mannschaft genießt zwar den momentanen Erfolg, will und kann sich auf ihm aber nicht ausruhen. Die Situation im Tabellenkeller ist weiterhin eng. Deswegen sagt Ivanov: „Es ist ein Klischee, aber es kommt ein Spiel nach dem anderen. Und wir sehen zu, dass wir sie gewinnen. Es ist nicht gut für den Kopf, zu oft auf die Tabelle zu schauen.“

Dort ist zwar der Aufschwung der Eintracht sichtbar, doch die Spuren eines desaströsen Saisonstarts sind noch nicht verwischt. „Aber wir können an der Hinrunde nichts mehr ändern. Sie ist Vergangenheit. Das nächste Spiel zählt“, sagt Ivanov, der mit seiner Mannschaft am Samstag (13 Uhr) auf Schalke zu Gast ist. Dorthin reisen die Braunschweiger mit dem Erfolg gegen Magdeburg und dem erst zweiten zu-Null-Spiel in dieser Saison. „Das hilft uns. Ich bin gerade sehr glücklich“, sagt Ivanov. Er hätte sicher nichts dagegen, wenn dieses Gefühl noch ein bisschen anhält.

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