„Wer gewalttätig wird, der verhöhnt die Demokratie.“ Angela Merkel im Interview vor dem G20-Gipfel

Das Thema dieser Woche ist für viele ein Ärgernis. Der G20-Gipfel ist nicht nur das Treffen der wichtigsten Politiker, er ist für viele Linke und auch Linksextreme das Symbol für alles, gegen das sie kämpfen.

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Sie tun das lautstark, sie tun das mit zweifelhaften Mitteln wie Sitzblockaden und sie tun das teilweise mit einer unglaublichen Gewalt. Flaschen, Böller und Steine fliegen immer wieder auf Polizisten – es geht nicht um harmlose Schubsereien, sondern um Angriffe, bei denen die Beamten um ihr Leben fürchten müssen.

Viele friedliche Demonstranten sind nach Hamburg gereist, aber auch tausende Chaoten. Teils Gewalt-Touristen, teils Verblendete, die ihre Angriffe noch mit abstrusen Theorien rechtfertigen. Es ist wichtig, sie als das zu bezeichnen, was sie sind: Gewalttäter, Verbrecher, Asoziale, die keinen Respekt vor anderen Menschen und vor fremdem Eigentum haben.

Wahllos zünden sie Autos an und zerstören alles, was ihnen im Weg ist. Dies zu verurteilen, die verletzten Polizisten im Blick zu haben, ist Aufgabe jeder demokratischen Partei – egal ob rechts oder links angesiedelt. Den Gewalttätern nicht nachzugeben, ist wichtig – darauf verweist auf dieser Seite zu Recht auch unser Kollege Jörg Quoos.

Etwas in den Hintergrund gerückt sind in dieser Woche andere Themen. Mercedes oder VW? Wer sponsort in Zukunft die Nationalmannschaft? Wird das VW-Logo bald bei jedem Länderspiel zu sehen sein? Schon kritisierten die ersten den möglichen Zuschlag für VW. Der Dieselskandal und der Umgang damit sorgten dafür, dass VW als Partner nicht geeignet sei. Der Konzern stehe für Lug und Betrug. Außer Acht gelassen wurde dabei wieder einmal, dass Volkswagen nicht nur der Konzern ist, in dem die Software-Manipulation möglich war, sondern vor allem der Konzern, in dem 600 000 Mitarbeiter jeden Tag gute Arbeit verrichten, der Konzern, dem
Millionen Kunden immer noch jedes Jahr so weit vertrauen, dass sie ein Auto dieses Herstellers kaufen.

Mit dem Blick aus Wolfsburg, Braunschweig und Salzgitter gibt es dennoch Grund, daran zu zweifeln, dass die 25 Millionen Euro für den DFB gut investiertes Geld sind. Wenn ansonsten bei VW gespart wird, wenn Leiharbeiter nicht mehr beschäftigt werden, wenn Stellen auf dem Spiel stehen, wenn bei anderen Vereinen Einschnitte verlangt werden, ist ein solcher Schritt nur schwer zu vermitteln. Zumindest wäre es eine Abkehr von der bisher geäußerten Absicht, das Sportsponsoring mit Blick auf den anstehenden Umbau und die Folgen des Dieselskandals zurückzufahren. Ob der Weltkonzern VW bald dennoch die Weltmarke Nationalmannschaft präsentieren kann, wird sich nächste Woche zeigen. Dann soll das DFB-Präsidium über den Vertrag entscheiden. Und wir wissen, ob Joachim Löw vielleicht bald öfter in unserer Region zu sehen sein wird.