„Die Ministerin präsentierte vor der Sommerpause ein Gutachten über ,Bildung in Niedersachsen 2017‘.“

Nicht mit Debatten über Stundenausfall, das Streichen von Sprachlernklassen oder Inklusion ohne Förderlehrer wollte Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) die Niedersachsen in die Ferien entlassen.

Also präsentierte die Ministerin als eine Art Schlusspunkt vor der Sommerpause ein Gutachten über „Bildung in Niedersachsen 2017“. Dieses Gutachten fasst im wesentlichen einmal mehr bildungspolitisches Allgemeingut zusammen. Frühkindliche Bildung ist also gut, soziale Ausgrenzung schlecht, der Fortschritt beim Ganztag erfreulich. Neu sind solche Aussagen nicht, besonders werthaltig allerdings auch nicht. Das Gutachten bescheinigt Niedersachsen ansonsten Fortschritte beispielsweise in der Betreuung der Jüngsten, teilweise bei der „Lesekompetenz“ oder auch beim Ganztag. Neu ist nichts, und bei manchen Passagen muss man schon zweimal schauen, ob es um einen Forschungsbericht geht oder um eine Broschüre aus dem Ministerium. Die wahre Nachricht verkündete Heiligenstadt selbst: Niedersachsen ist also auf einem guten Weg. Banaler geht es kaum.

Die Analyse folgte stellenweise Prinzipien, wie sie früher auch im Fleischerhandwerk galten: Darf’s auch ein bisschen mehr sein? Außer einer Rhetorik, die meist eher an aufsuchende Sozialarbeit erinnert denn an Bildungspolitik, und Steuerungspannen aller Art darf man offenbar aus Niedersachsens Kultusministerium nichts mehr erwarten.