„China kommt seit Jahren die Rolle des Retters zu. Das ist zwar erfreulich, aber kein Automatismus – und somit gefährlich.“

Die veröffentlichten Verkaufszahlen der Marke VW und des gesamten Konzerns machen Mut. In der Gesamtbilanz für die ersten elf Monate steht ein Plus, im vergangenen Monat hat sich das Wachstum sogar noch beschleunigt. Setzt sich diese Entwicklung im neuen Jahr fort, hat der Autobauer aus Wolfsburg eine gute Basis, um die finanziellen Lasten aus dem Abgas-Skandal und notwendige Investitionen in neue Anlagen und Techniken tragen zu können. Die zentrale Botschaft: Solange die Kunden VW treu bleiben, ist die Krise zwar schmerzhaft – sie bleibt aber beherrschbar.

Auch in diesem Jahr profitiert der Konzern von seiner breiten Aufstellung. Vor allem das starke China-Geschäft, aber auch Zuwächse in Europa, gleichen Rückgänge auf anderen Märkten aus, zum Beispiel in Nord- und Südamerika. Schon seit Jahren entwickeln sich Konzern und Kernmarke in China am stabilsten. Dem Reich der Mitte kommt seit der Finanzkrise die Rolle des Retters zu. Das ist zwar überaus erfreulich, aber kein Automatismus – und somit gefährlich.

Deshalb ist die Strategie richtig, auf Märkten wie Nord- und Südamerika das Engagement zu verstärken, um verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. Damit wird der Autobauer nicht nur unabhängiger, er erschließt sich auch neue Ertragsquellen. Zusätzliche Einnahmen sind wegen der oben geschilderten Herausforderungen noch nie so wichtig wie heute.