Berlin/Düsseldorf. Verbraucherschützer registrieren immer mehr Fälle: Betrüger belästigen Handynutzer mit falschen Paket-SMS. Was Betroffene tun können.

  • Seit einiger Zeit erhalten immer mehr Menschen dubiose Paket-Ankündigungen per SMS
  • Als Absender ist oft die Deutsche Post genannt, doch die hat mit den Nachrichten nichts zu tun
  • Verbraucherschützer warnen: Hinter den SMS stecken Betrüger

Es geht stets um die Zustellung eines Pakets: Seit Ostern werden immer mehr Handynutzer von einer SMS-Flut belästigt. Darauf weist die Verbraucherzen­trale Nordrhein-Westfalen hin.

Die Kurznachrichten enthalten den Angaben zufolge jedes Mal einen Link auf seltsame Internetseiten. Die Absichten der unbekannten Absender seien dabei unterschiedlich: „Einige haben es nach Angaben des Landeskriminalamts Niedersachsen darauf abgesehen, schädliche Apps zu verbreiten, die Daten auslesen und massenweise SMS an gespeicherte Kontakte senden“, teilen die Verbraucherschützer mit. Andere wollten ahnungslose Nutzerinnen und Nutzer in Abofallen locken.

Schädliche Paket-SMS: Einige enthalten sogar persönliche Anreden

Einige der SMS enthielten dabei sogar persönliche Anreden. Fälle wie: „Hallo Stefan D2“ oder „Hallo Paulas Mutter“ sprächen dafür, dass die Handynummern aus Telefonbucheinträgenanderer Handynutzer stammten, deren Daten von Schadprogrammen ausgelesen wurden. „Die Nachrichten sind so programmiert, dass die Informationen Vorname und Nachname automatisch eingefügt werden“, erklärt die Verbraucherzentrale.

Die Verbraucherschützer raten, keinen Link aus einer solchen SMS unbekannter Herkunft zu öffnen. Sei dies dennoch geschehen, sollte man der Installation einer neuen App nicht zustimmen, wenn man danach gefragt werde. Und: Auf die SMS sollte nicht geantwortet werden. Eine Reaktion würde den Kriminellen zeigen, dass die Handynummer aktiv genutzt werde.

Immer mehr solcher Paket-SMS sind aktuell im Umlauf.
Immer mehr solcher Paket-SMS sind aktuell im Umlauf. © dpa-tmn | Till Simon Nagel

Letzter Ausweg: Zurücksetzen des Handys in den Werkszustand

Wer nicht nur den Link in der Paket-SMS angeklickt, sondern auch der Installation einer App zugestimmt hat, sollte den Angaben zufolge sein Smartphone in den Flugmodus schalten, damit die schädliche App keine weiteren Daten über das Internet senden könne.

Um die schädliche App zu deinstallieren, sollte das Smartphone im abgesicherten Modus neu gestartet werden. Dann könne man nach kürzlich installierten und unbekannten Apps suchen. „Im schlimmsten Fall hilft nur ein Zurücksetzen des Geräts in den Auslieferungszustand“, so die Verbraucherzentrale.

Darüber hinaus sollte die kommende Rechnung auf kostenpflichtige SMS überprüft werden. „Sind Kosten entstanden, könnte eine Hausratversicherung dafür aufkommen“, erklären die Verbraucherschützer. Einige Verträge enthielten den Schutz vor Schäden durch Phishing, etwa wenn missbräuchlich Einkäufe im Internet getätigt wurden. Infos dazu stünden in den Versicherungsbedingungen.