Berlin. „Öko-Test“ hat 21 Reismarken auf die Probe gestellt. Die meisten schneiden mittelmäßig ab. Ein Problem ist das krebserregende Arsen.

In sozialen Medien ist der Ausdruck „in China ist ein Sack Reis umgefallen“ ein Zeichen mangelnden Interesses. Die 21 Reissorten, die „Öko-Test“ kürzlich analysiert hat, sollten aber womöglich etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen: Denn nur vier der Produkte können bedenkenlos verzehrt werden. Viele der Reismarken enthalten dagegen krebserregendes Arsen und andere Schadstoffe.

In der Juli-Ausgabe veröffentlicht das Magazin „Öko-Test“ die Ergebnisse des Reis-Tests. Darunter waren Basmatireis, Parboiled-Langkorn-Reis und Vollkornreis. Besonders letzterer gilt als sehr gesund. „Doch neben wertvollen Nährstoffen“, so heißt es im Magazin, „stecken in Reis häufig auch krebserregendes Arsen, weitere giftige Schwermetalle und Mineralöl“.

Das Ergebnis: Von den jeweils sieben Basmati-, Parboiled-Langkorn- und Vollkornprodukten bekamen nur vier das Gesamturteil „sehr gut“. Zu den Testsiegern gehören unter anderem der „Satori Asian Style Basmati Reis“ vom Discounter Netto und der „Langkorn Reis parboiled“ von Alnatura. Die meisten Reissorten schnitten mittelmäßig ab, zwei sogar mit der Note „ungenügend“.

Reis: Darum ist das Spurenelement Arsen krebserregend

Problematisch war bei den Tests vor allem anorganisches Arsen, das das Labor in allen Reissorten nachweisen konnte, in den Basmatisorten jedoch nur spurenweise.

Arsen ist ein natürlich vorkommendes Element, das im Boden, im Grundwasser und in Pflanzen vorkommen kann. In Lebensmitteln tritt es in organischen und anorganischen Verbindungen auf. Letztere sind aber als krebserregend klassifiziert und sollten in hohen Mengen vermieden werden.

Hauptquelle für anorganisches Arsen sind dem Analyseunternehmen Eurofins zufolge Getreideprodukte, insbesondere Reis. Reis nimmt besonders viel Arsen auf, weil er mit den Wurzeln unter Wasser angebaut wird. Weil sich der Stoff vor allem in den Randschichten ablagert, gilt geschälter Reis als weniger belastet als Naturreis.

Reis enthält laut „Öko-Test“ Mineralöl und Pestizide

Doch neben dem Arsen ist laut „Öko-Test“ auch Mineralöl bedenklich. Im Test waren zehn Reismarken „mehr oder weniger stark mit Mineralöl belastet“, zwei Basmatiprodukte sogar mit aromatischen Mineralölkohlenwasserstoffen (MOAH). Auch diese können krebserregend sein. Woher diese Stoffe kommen, ist nicht klar. Im Verdacht stehen allerdings Verpackungen.

Weiterhin fand das Labor laut „Öko-Test“ zudem Cadmium bei zwei Produkten, das über längere Zeit in hohen Dosen eingenommen zu Nierenschäden und Krebs führen kann. Zudem enthält einer der beiden Testverlierer Rückstände des Pestizids Deltamethrin in erhöhten Mengen. „Der Stoff ist giftig für Bienen und aus unserer Sicht besonders bedenklich“, heißt es dazu im Magazin.

Zusammengefasst schließt „Öko-Test“ ab: Naturreis enthalte zwar mehr Vitamine, solle aber nur in Maßen gegessen werden. Wer die Schadstoffe reduzieren will, solle den Reis vor dem Kochen waschen und in mindestens einem Liter Wasser garen.

Die Gesamtergebnisse der Tests lesen Sie im ePaper des „Öko-Test“-Magazins.

„Öko-Test“ – Weitere Lebensmittel-Tests

(reb)