San Francisco. Der Chipgigant Intel wollte die weit verbreiteten Sicherheitslücken seiner Prozessoren mit Updates schließen. Nun gibt es Probleme.

Der Chipgigant Intel findet keine Antwort auf die Sicherheitslücken bei seinen Halbleitern. In der Nacht zu Dienstag warnte der US-Konzern davor, seine jüngst auf den Markt gebrachten Updates zur Beseitigung der Schwachstellen zu nutzen. Sie feien fehlerhaft und hätten unter anderem zur Folge, dass Computer häufiger als normal hochgefahren werden müssten.

Darüber hinaus könne es zu weiteren Problemen kommen, die Intel aber nicht weiter benannte. Der Konzern arbeitet weiter an einem Ausweg aus dem Dilemma. Hacker könnten durch die Lücken an vertrauliche Nutzerdaten von PCs, Smartphones und anderen Geräten gelangen. Bisher ist nicht bekannt, ob dies bereits passiert ist.

Experten: Größte Gefahr seit Jahren

„Sie haben die Sache noch nicht gelöst“, sagte IDC-Analyst Mario Morales. Letztlich könnte dies dazu führen, dass Unternehmen erstmal davon absehen, neue Computer oder Server zu kaufen. Experten sehen in den zwei Schwachstellen bei Mikroprozessoren, denen die Namen „Kernschmelze“ (Meltdown) und „Geist“ (Spectre) gegeben wurden, die größte Cybersicherheits-Gefahr seit Jahren.

Prozessor-Sicherheitslücke alarmiert Computernutzer weltweit

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    Das Problem wurde bereits 2017 entdeckt. Seither arbeiten die Chipkonzerne Hand in Hand mit Unternehmen wie Google und Apple an einer Lösung. Am 3. Januar wurden die Bedrohung öffentlich gemacht. Neben Intel betreffen die Probleme auch Advanced Micro Devices und ARM Holdings von Softbank betroffen. (rtr)

    Große Cyberangriffe auf Unternehmen

    Im Mai 2014 rief der Online-Konzern Ebay alle Nutzer dazu auf, ihre Passwörter zu ändern. Der Grund: Hacker hatten eine Datenbank mit verschlüsselten Nutzerdaten geknackt. Das Unternehmen beschwichtigte: Die Angreifer hätten nur eine kleine Anzahl von Mitarbeiterdaten erbeutet. Die Hacker griffen damit unerlaubt auf das Unternehmensnetzwerk zu.
    Im Mai 2014 rief der Online-Konzern Ebay alle Nutzer dazu auf, ihre Passwörter zu ändern. Der Grund: Hacker hatten eine Datenbank mit verschlüsselten Nutzerdaten geknackt. Das Unternehmen beschwichtigte: Die Angreifer hätten nur eine kleine Anzahl von Mitarbeiterdaten erbeutet. Die Hacker griffen damit unerlaubt auf das Unternehmensnetzwerk zu. © imago/STPP | imago stock&people
    Mehr als 83 Millionen gehackte Konten: Das meldete die US-Großbank im Februar 2015. Die Hacker kamen dabei vor allem an Nutzerdaten, darunter Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Das Institut beteuerte, dass es keine Hinweise auf betrügerische Aktivitäten wie zum Beispiel illegale Überweisungen  gegeben habe. In der Folge ermittelte das FBI. Es handelte sich um eine der bislang größten Cyberattacken in den USA.
    Mehr als 83 Millionen gehackte Konten: Das meldete die US-Großbank im Februar 2015. Die Hacker kamen dabei vor allem an Nutzerdaten, darunter Namen, Adressen, Telefonnummern und E-Mail-Adressen. Das Institut beteuerte, dass es keine Hinweise auf betrügerische Aktivitäten wie zum Beispiel illegale Überweisungen gegeben habe. In der Folge ermittelte das FBI. Es handelte sich um eine der bislang größten Cyberattacken in den USA. © imago stock&people | imago stock&people
    Die Seite wirbt mit absoluter Diskretion – Hacker veröffentlichten im August 2015 vertrauliche Kundendaten des Seitensprung-Portals Ashley Madison im Netz. Die Daten von rund 32 Millionen Nutzern stellten die unbekannten Angreifer ins Internet, darunter angeblich auch rund 15.000 Nutzer mit Regierungs- oder Militäradressen.
    Die Seite wirbt mit absoluter Diskretion – Hacker veröffentlichten im August 2015 vertrauliche Kundendaten des Seitensprung-Portals Ashley Madison im Netz. Die Daten von rund 32 Millionen Nutzern stellten die unbekannten Angreifer ins Internet, darunter angeblich auch rund 15.000 Nutzer mit Regierungs- oder Militäradressen. © REUTERS | © Chris Wattie / Reuters
    Auch der Softwarekonzern Adobe (Photoshop) ist Opfer eines großen Hackerangriffs geworden: Im Oktober 2013 erbeuteten Angreifer die Daten von rund 38 Millionen Kunden. Dazu zählten Benutzernamen und verschlüsselte Passwörter. Laut dem Unternehmen seien die Hacker aber nicht an die Kreditkartennummern der Kunden gelangt. Womöglich handelte es sich um Industriespionage: Denn die Hacker kopierten auch die Quellcodes für mehrere Programme des Unternehmens.
    Auch der Softwarekonzern Adobe (Photoshop) ist Opfer eines großen Hackerangriffs geworden: Im Oktober 2013 erbeuteten Angreifer die Daten von rund 38 Millionen Kunden. Dazu zählten Benutzernamen und verschlüsselte Passwörter. Laut dem Unternehmen seien die Hacker aber nicht an die Kreditkartennummern der Kunden gelangt. Womöglich handelte es sich um Industriespionage: Denn die Hacker kopierten auch die Quellcodes für mehrere Programme des Unternehmens. © REUTERS | © Dado Ruvic / Reuters
    Nacktfotos von Prominenten, Hunderttausende Bilder von Nutzern: Im Februar 2014 attackierten Hacker den Fotodienst Snapchat. Medienberichten zufolge wurden insgesamt 13 Gigabyte an Foto- und Videomaterial ins Netz gestellt. Die Bilder veröffentlichten die Hacker auf der Internetseite 4chan.
    Nacktfotos von Prominenten, Hunderttausende Bilder von Nutzern: Im Februar 2014 attackierten Hacker den Fotodienst Snapchat. Medienberichten zufolge wurden insgesamt 13 Gigabyte an Foto- und Videomaterial ins Netz gestellt. Die Bilder veröffentlichten die Hacker auf der Internetseite 4chan. © REUTERS | © Mike Segar / Reuters
    Das erste Mal gelang Hackern im September 2015 ein Angriff auf den App Store von Apple: Dabei installierten die Angreifer in Hunderten von Apps Schadsoftware, die Geräte beschädigte. Zu den infizierten Programmen zählten Dienste wie WeChat und die Taxi-App Didi Kuaidi – der Angriff kam aus China und betraf auch vor allem dort benutzte Software. Allein der Messenger-Dienst WeChat hat in Fernost rund 500 Millionen User. Apple hat die betroffenen Programme aus dem App Store entfernt und verlangte von den Herstellern Updates.
    Das erste Mal gelang Hackern im September 2015 ein Angriff auf den App Store von Apple: Dabei installierten die Angreifer in Hunderten von Apps Schadsoftware, die Geräte beschädigte. Zu den infizierten Programmen zählten Dienste wie WeChat und die Taxi-App Didi Kuaidi – der Angriff kam aus China und betraf auch vor allem dort benutzte Software. Allein der Messenger-Dienst WeChat hat in Fernost rund 500 Millionen User. Apple hat die betroffenen Programme aus dem App Store entfernt und verlangte von den Herstellern Updates. © imago/Rüdiger Wölk | imago / Rüdiger Wölk
    Für Schlagzeilen sorgte der Hackerangriff auf Sony Pictures Entertainment im November 2014: Die Angreifer entwendeten Firmenunterlagen und persönliche Daten wie E-Mails im großen Stil. Die Hackergruppe kritisierte die Komödie „The Interview“, der Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un persifliert. Sony stoppte daraufhin vorerst die Veröffentlichung des Films. Die Co-Chefin des Unternehmens, Amy Pascal, trat wegen des Cyberangriffs zurück.
    Für Schlagzeilen sorgte der Hackerangriff auf Sony Pictures Entertainment im November 2014: Die Angreifer entwendeten Firmenunterlagen und persönliche Daten wie E-Mails im großen Stil. Die Hackergruppe kritisierte die Komödie „The Interview“, der Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un persifliert. Sony stoppte daraufhin vorerst die Veröffentlichung des Films. Die Co-Chefin des Unternehmens, Amy Pascal, trat wegen des Cyberangriffs zurück. © REUTERS | © Mike Blake / Reuters
    Auch der Kurznachrichtendienst Twitter war bereits von einer Cyberattacke betroffen. Anfang 2013 setzte das Unternehmen als Vorsichtsmaßnahme die Passwörter von rund 250.000 Nutzern zurück. Twitter teilte ihnen per E-Mail mit, dass unbekannte Angreifer möglicherweise Zugriff auf ihre Daten erlangt hätten.
    Auch der Kurznachrichtendienst Twitter war bereits von einer Cyberattacke betroffen. Anfang 2013 setzte das Unternehmen als Vorsichtsmaßnahme die Passwörter von rund 250.000 Nutzern zurück. Twitter teilte ihnen per E-Mail mit, dass unbekannte Angreifer möglicherweise Zugriff auf ihre Daten erlangt hätten. © REUTERS | © Dado Ruvic / Reuters
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