Berlin. Nintendo will mit überraschenden Produkten Computerspiele revolutionieren: Pappkartons. Labo heißen die Bastelsets des Herstellers.

Der Konsolenhersteller Nintendo verkauft ab April 2018 nicht mehr nur hochtechnisierte Unterhaltungselektronik, sondern auch Zubehör, das simpler nicht sein könnte. Unter dem Namen Labo haben die Erfinder von Super Mario mehrere Sets von Pappkartons vorgestellt.

Wer sich allerdings das Werbevideo zu Labo ansieht, erkennt schnell, dass in den verschiedenen Sets mit Bastelanleitung ein großes Potenzial liegen könnte. Denn aus der Pappe werden mit wenigen Handgriffen Zubehörteile zur aktuellen Nintendo-Konsole Switch.

So lässt sich der Karton zu einem Lenker, einer Angelroute oder einem Klavier formen. In diese Teile wird dann – je nach Objekt – ein Gamepad oder die portable Konsole in Tablet-Form gesteckt. Das Ganze erinnert an Google Cardboard – die Virtual-Reality-Brille aus Karton.

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Aus einfachen Controllern werden so Objekte, die dem Spielinhalt mehr entsprechen als ein rechteckiges Stück Plastik. Das Prinzip ist dabei nicht neu. Konkurrenten wie Sony haben auch Zubehör im Angebot, das Gegenstände aus den Computerspielen nachempfindet.

Labo-Sets kosten wohl zwischen 56 und 65 Euro

Auch Nintendo selbst hatte schon zu seiner klassischen Konsole NES unter anderem eine Pistole als alternativen Controller angeboten. Im Gegensatz zu diesem Zubehör dürfte Labo aber günstiger sein – zumindest etwas. In den USA werden die Bastel-Sets ab April für 69 bis 79 Dollar (56 bis 65 Euro) angeboten. Wie teuer Labo in Deutschland wird, steht noch nicht fest.

In die Bastelsets Nintendo Labo lässt sich die Konsole Switch integrieren.
In die Bastelsets Nintendo Labo lässt sich die Konsole Switch integrieren. © Nintendo | Nintendo

Im Gegensatz zu den Angeboten der Konkurrenz bietet das Konzept von Labo aber auch einen entscheidenden Vorteil: die Bastelsets lassen sich theoretisch auch aus einfachen Mitteln selbst herstellen oder erweitern. Denn die Konsole dürfte nicht merken, ob die Pappe von Nintendo oder einem Umzugskarton stammt.

Nintendo kehrt zu den Wurzeln zurück

Mit Labo schließt sich für das Unternehmen Nintendo übrigens ein Kreis. Begonnen hat die Firma nämlich mit Produkten, die für gewöhnlich aus Papier oder Pappe sind. So hat Nintendo zum Ende des 19. Jahrhunderts Karten für traditionelle Kartenspiele produziert.

Die Bastelsets erinnern entfernt auch noch an ganz andere Produkte – und zwar Pampers. Die Windelmarke hatte lange Kunden lange Zeit eine Zweckentfremdung der eigenen Produktverpackungen vorgeschlagen. Kinder konnten so aus den Kartons der Großpackungen Häuser, Festungen oder Burgen bauen.