Bielefeld. Torschütze, Mittelfeldstratege, Zweikämpfer: Maximilian Arnold hat großen Anteil am Wolfsburger Aufschwung und strebt mit dem VfL in Richtung Champions League. Auch zum Nationalelf-Comeback?

Anführer Maximilian Arnold blieb ganz bescheiden. "Momentan läuft es ganz gut", sagte der Mittelfeldstratege des VfL Wolfsburg nach dem nächsten Schritt des Fußball-Bundesligisten in Richtung Königsklasse.

Dabei zeigte das abgeklärte 3:0 (1:0) bei Arminia Bielefeld: Für den Volkswagen-Club läuft es derzeit perfekt, eine Teilnahme an der Champions League rückt immer näher - und einen großen Anteil an dem Erfolg hat Arnold.

Der Torschütze zum 3:0 unterstrich mit Blick auf die Möglichkeit, den Sprung in die Königsklasse zu schaffen, dass noch zwölf Spieltage ausstehen. "Da wissen wir alle, das ist noch einiges vor der Brust", sagte der 26-Jährige beim Streamingdienst DAZN mit der Erfahrung von 240 Bundesliga-Partien. Bei aller Zurückhaltung stellte er aber fest: "Wenn wir noch ein paar Spiele gewinnen - klar, warum soll es dann nicht reichen?"

Für die Wolfsburger könnte die Lage derzeit kaum besser sein, sieben Pflichtspiele hintereinander stand immer die Null - ein Clubrekord. Letztmals musste Keeper Koen Casteels am 16. Januar gegen RB Leipzig ein Gegentor hinnehmen.

In der Offensive sind die Wölfe geduldig und effizient. In Bielefeld nutzen sie gleich ihren ersten Schuss auf das Tor der Gastgeber (29. Minute/Renato Steffen) und sicherten direkt nach der Pause mit einem Doppelschlag (47./53.) von Steffen und Arnold früh den Erfolg in Ostwestfalen.

Mittelfeldmann Arnold traf per starkem Fernschuss - sein 13. Distanztor in der Bundesliga. Und auch das 2:0 leitete er durch einen clever ausgeführten Freistoß ein, als die Arminia-Defensive Stürmer Wout Weghorst völlig vergessen hatte.

Seinem Trainer Oliver Glasner zufolge erledigt Arnold, der kürzlich beim VfL bis 2026 verlängert hat, seine vielen Aufgaben als zentraler Mittelfeldspieler "konstant und absolut top". Damit empfehle sich der zweikampf- und schussstarke Sechser sogar für eine Rückkehr in die Nationalmannschaft, für die er bislang einmal im Jahr 2014 auflaufen durfte.

Zwar wolle er sich nicht anmaßen, Bundestrainer Joachim Löw Ratschläge zu erteilen, sagte Glasner. Aber: "Meiner Meinung nach hätte er sich das absolut verdient, bei der Europameisterschaft dabei zu sein", antwortete Österreicher auf die Frage, ob Arnold bei dem Turnier dabei sein sollte.

Allerdings ist das Mittelfeld der Nationalmannschaft stark besetzt, ein Comeback des Wolfsburgers gilt deshalb als eher unwahrscheinlich. Arnold sagte in der Sache zuletzt, dass es sein großer Traum sei und bleibe: "Diese Hoffnung werde ich nie verlieren."

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