Kiel. Erst Fin Bartels brachte die Wende. Hamburger SV muss gegen Fürth nachlegen. Neuer Job für ehemaligen HSV-Trainer Christian Titz.

Holstein Kiel hat die Gelegenheit genutzt, zumindest für eine Nacht die Tabellenspitze der Zweiten Liga zu erklimmen und am HSV vorbeizuziehen. Im Heimspiel gegen die Würzburger Kickers gelang den Norddeutschen am Freitagabend ein glücklicher 1:0 (0:0)-Erfolg. Im zweiten Spiel des Abends trennten sich Hannover 96 und der SC Paderborn 0:0-Unentschieden.

Der Foulelfmeter, den Alexander Mühling (60. Minute) zum Sieg der Kieler verwandelte, war äußerst umstritten. Während die sichtlich verärgerten Kickers weiter den letzten Tabellenplatz belegen, sprangen die Kieler nach ihrem fünften Spiel in Serie ohne Niederlage mit 42 Punkten auf Rang eins vor dem Hamburger SV (41), der erst am Sonnabend gegen Fürth antritt.

Holstein Kiel glücklich am HSV vorbei

Gegen die ungewöhnlicherweise erst am Spieltag per Charterflieger angereisten und defensiv gut gestaffelten Gäste taten sich die Kieler von Beginn an schwer. In einer ereignisarmen ersten Halbzeit boten sich ihnen durch Jannik Dehms zu hoch angesetzten Freistoß (21.) und Janni Serras zu unplatzierten Kopfball (32.) nur zwei Halbchancen.

Nach dem Wechsel brachte die Hereinnahme der wegen der Strapazen der Vorwochen zunächst geschonten Leistungsträger Fin Bartels und Mühling (57.) den Umschwung, da Letzterer kurz danach den Elfmeter zu seinem achten Saisontor nutzte. Der Videoassistent überprüfte das als Foul gewertete Eingreifen von Kickers-Keeper Hendrik Bonmann, der zwar den Ball, aber wohl auch leicht Jae-Sung Lee traf - es blieb beim Elfmeter. Fabian Reese vergab noch fahrlässig die Entscheidung (78.).

Hannover 96: Unentschieden ist zu wenig

Niklas Hult (M) musste sich mit Hannover mit einem Punkt gegen Paderborn zufrieden geben.
Niklas Hult (M) musste sich mit Hannover mit einem Punkt gegen Paderborn zufrieden geben. © dpa

Indes kommt Hannover 96 kommt im Aufstiegsrennen kaum voran. Die Mannschaft von Trainer Kenan Kocak musste sich im Heimspiel gegen den SC Paderborn mit einem 0:0 begnügen und liegt vor den Sonnabendpartien auf Rang fünf mit sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz. Zwar verloren die Niedersachsen zum dritten Mal in Serie nicht, doch angesichts der geforderten Aufholjagd ist ein Remis zu wenig.

Paderborn befindet sich weiter im Tabellenmittelfeld und wird wohl weder mit dem Aufstieg noch mit dem Abstieg in dieser Saison etwas zu tun haben. In den ersten 45 Minuten hatten die Gäste gute Chancen, in Führung zu gehen. Nach dem Seitenwechsel war Hannover bei eisiger Kälte zunächst besser, vergab jedoch ebenfalls gute Gelegenheiten. Das Unentschieden war insgesamt leistungsgerecht.

Ex-HSV-Trainer Christian Titz in Magdeburg

Christian Titz ist neuer Trainer des Drittligisten 1. FC Magdeburg. Das gab der Club am Freitagabend bekannt. Der frühere Coach des Hamburger SV tritt die Nachfolge von Thomas Hoßmang an, der am Dienstag von seinem Amt beim Tabellenvorletzten zurückgetreten war. Der 49-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende. Titz betreute den HSV von März bis Oktober 2018 in 18 Spielen in der 1. und 2. Bundesliga. Zuletzt war er von Juli 2019 bis Juni 2020 beim Regionalligisten Rot-Weiss Essen unter Vertrag. Sein Debüt auf der Bank des 1. FC Magdeburg feiert Titz am Montag in der Partie bei Türkgücü München.

„Wir sind sehr froh, dass es uns innerhalb weniger Tage gelungen ist, Christian Titz für den 1. FC Magdeburg zu gewinnen. Mit ihm haben wir einen neuen Impuls gesetzt und gehen jetzt gemeinsam die Mission Klassenerhalt in der 3. Liga an. Er verfügt über viel Erfahrung, hat bereits in der Bundesliga und in der 2. Bundesliga gearbeitet. Es gilt jetzt, schnell die Mannschaft zu erreichen und in eine erfolgreichere Zukunft zu führen“, sagte FCM-Sportdirektor Otmar Schork.