Köln. Alexander Zverev ist der Premierensieger beim neuen Turnier. Dem Hamburger glückte damit der erste Titelgewinn seit Mai 2019.

Gut einen Monat nach dem US-Open-Drama hat Alexander Zverev seinen zwölften Titel gefeiert. Das Endspiel des kleinen Turniers von Köln gewann der Hamburger am Sonntag gegen das kanadische Toptalent Felix Auger-Aliassime 6:3, 6:3.

Zverev sicherte sich damit den ersten Sieg in diesem merkwürdigen wie erfolgreichen Jahr mit der Corona-Auszeit, mit Reifeprozessen, mit Fehlern in der Pandemie-Zeit und mit seiner Grand-Slam-Finalpremiere.

Bei seiner ersten Trophäenchance nach dem so knapp verpassten Coup von New York zeigte Deutschlands bester Tennisprofi nach wechselhaften Auftritten in den Tagen zuvor eine sehr überzeugende Leistung. Er kann mit einem ermutigenden Erfolgserlebnis in das stärker besetzte zweite Turnier in Köln in der kommenden Woche gehen. Als Preisgeld bekam der Weltranglisten-Siebte knapp 25.000 Euro.

Zverev trotzt kleinen Schwächephasen

Zwar leistete sich Zverev auch gegen den an drei gesetzten Auger-Aliassime wieder leichtere Konzentrationsschwächen. Etwa als er nach einem famosen Start in das Match und einer 5:2-Führung gegen den Weltranglisten-22. erstmals seinen Aufschlag verlor. Anders als teilweise in der Vergangenheit schaffte es der gereiftere Zverev, sich aber in wichtigen Momenten auf seine Stärken zu konzentrieren, spielte insgesamt sehr konstant und holte sich gleich wieder das Break zum ersten Satzgewinn.

Der 20-Jährige aus Montreal war der schwierigste Gegner für Zverev in Köln. Doch der Hamburger spielte variabel und temporeicher von der Grundlinie. Und der Weltranglisten-Siebte bereitete Auger-Aliassime mehr Probleme bei den Aufschlagspielen als er sie selbst hatte. Ihm gelang das Break zum 4:2, dann musste er zwar bei eigenem Aufschlag nach zwei Doppelfehlern noch mal um die Führung bangen. Der 23-Jährige schüttelte sich den Arm aus und wehrte zwei Breakbälle ab. Nur von den VIP-Plätzen sahen Zuschauer in der fast menschenleeren Halle, wie Zverev wenig später seinen ersten Matchball nutzte.

Auch in dieser turbulenten Saison hat sich Zverev also wieder in die Siegerlisten eingetragen. Dass er seit 2016 in jedem Jahr mindestens einen Titel gewonnen hat, sei eine wichtige Statistik für ihn, hatte Zverev nach dem 7:5, 7:6 (7:3) im Halbfinale gegen den ungesetzten Spanier Alejandro Davidovich Fokina gesagt. Nachdem er sich bei seinem Achtelfinal-Aus bei den French Open noch Kritik gefallen lassen musste, ob er krank auf dem Platz hätte gehen sollen, sorgte er nun wieder für sportliche Schlagzeilen.