München. Die Star-Violinistin will Künstlern in der Corona-Krise helfen und dabei ihr Insider-Wissen mit einbringen. Nur auf einen Impfstoff zu warten, sei nicht genug, sagte sie in einem Radio-Interview.

Die Geigerin Anne-Sophie Mutter würde nach eigener Aussage gern ein politisches Amt übernehmen, um der notleidenden Kulturbranche zu helfen.

"Vor Corona hätte ich das strikt abgelehnt", sagte die in München lebende Musikerin am Mittwoch im Gespräch mit Klassik Radio. "Jetzt während Corona würde ich geradezu mit größter Begeisterung ein politisches Amt annehmen wollen, damit ich mit meinem Insider-Wissen der Kultur in einer ganz anderen Art und Weise helfen kann."

Mutter empfindet die aktuelle Situation der Künstler in Deutschland als "absolut katastrophal". In dem Interview äußerte sie ihr Unverständnis darüber, dass beispielsweise am Nockherberg in München Hunderte Gäste essen dürften, wenn dort aber ein Kabarettist auftrete, seien nur 200 Besucher zugelassen: "Die Logik erschließt sich mir überhaupt nicht und daran gehen wir Künstler seelisch und auch finanziell zu Grunde."

Die 57-Jährige plädierte dafür, die maximale Besucherzahl bei Kulturveranstaltungen von der Größe des Raumes abhängig zu machen. Man müsse zudem schnellstens darüber nachdenken, "wie wir Zehntausenden von Menschen, an denen ja weitere Berufe hängen, aus der Notsituation" helfen. Es sei nicht sinnvoll, nur auf eine Impfung zu warten.

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