Berlin. Für Studenten kann ein Tablet die Alternative zum Laptop sein. Wer jedoch ganz ohne Papier durch die Uni kommen will, muss aufrüsten.

Wer in diesem Wintersemester sein Studium beginnt oder fortsetzt, der steht vor vielen offenen Fragen: Wie setzt meine Uni die Corona-Beschränkungen um? Muss ich meine Vorlesungen und Seminare vor allem digital von zu Hause aus verfolgen oder sitze ich auch mal im Hörsaal?

Diese Entscheidungen treffen die Bundesländer und Universitäten eigenständig. Was Studentinnen und Studenten dagegen selbst bestimmen: Mit welcher Ausrüstung starte ich in mein Studium? Welches mobile Gerät soll mich in den kommenden Semestern begleiten und mir das Lernen erleichtern?

Können soll es einiges: Mitschreiben in Vorlesungen und Seminaren. Notizen, Mitschriften und Literatur verwalten. Bequemes Lesen von Fachlektüre. Meist fällt die Wahl dann auf einen Laptop – nur die Größe und Ausstattung sind zu entscheiden. Doch inzwischen gibt es eine ernstzunehmende Alternative für Studierende: Tablet-PCs.

Ein Tablet fürs Studium als Laptop-Ergänzung?

Tablet-PCs sind zum einen leichter und handlicher als ein Notebook. Sie lassen sich bequemer im Rucksack verstauen und zur Uni oder Bibliothek mitnehmen.

Der große Pluspunkt: Ausgewählte Tablet-Modelle lassen sich heute fast zum gleichwertigen Laptop-Ersatz erweitern. Einige Hersteller wie Apple, Samsung oder Microsoft bieten zu ihren Tablets eine passende Tastatur.

Diese lässt sich blitzschnell ans Tablet anschließen und dient zugleich als Schutzhülle gegen Kratzer und Stöße. Mitschriften in der Vorlesung und Hausarbeiten lassen sich damit genauso bequem anfertigen wie auf dem Laptop. Lesen Sie hier: Im Test: Fünf günstige Notebooks für Schule und Uni

Bei Tastaturen für Zehn-Zoll-Tablets sind allerdings die Tasten enger beieinander. Und das Schreiben ist gewöhnungsbedürftig.

Mit dem Pen wird das Tablet zum digitalen Notizblock

Sehr praktisch im Studium: Die Tablets der genannten Hersteller lassen sich neben der Tastatur auch mit einem eigenen Eingabestift bedienen, auch Stylus oder Pen genannt.

Der Stift macht das Tablet zum digitalen Notizblock oder Zeichenbrett. Studenten können damit schnell mitschreiben, heruntergeladene oder gescannte Dokumente handschriftlich kommentieren sowie Diagramme oder Mindmaps anfertigen – ohne Papierblöcke und dicke Hefter.

Bei kreativen Fächern eignet sich der Eingabestift auch für Skizzen, Zeichnungen und die Fotobearbeitung.

Schrift- und Sprachnotizen auf dem Tablet erstellen

Wer es drauf anlegt, kommt mit dem Tablet weitgehend papierlos durchs Studium. Schrift- und Sprachnotizen werden nur noch auf dem Tablet erstellt und dort auch bearbeitet und verwaltet.

Lektüre wird heruntergeladen und liest sich auf dem flachen Gerät bequemer als auf dem Laptop. Fachartikel oder Bücherseiten lassen sich per Tablet-Kamera abfotografieren oder einscannen.

Alle Materialien sowie Bilder und Videos haben somit ihren festen Platz auf dem Tablet oder können vom Cloud-Speicher aus überall aufgerufen werden.

Tablets sind günstiger, die Akkulaufzeit ist dafür geringer

Außerdem kann man seine Unterlagen einfach mit anderen Leuten teilen, auch eine Zusammenarbeit an Dokumenten ist möglich. Abseits vom Uni-Alltag lässt sich das Tablet zudem zum Streamen von Filmen und Serien oder zum Spielen nutzen. Die meisten Tablets sind je nach Ausstattung zudem günstiger als Notebooks.

Im Vergleich zum klassischen Laptop sollten Tablet-Nutzer aber auch einige Nachteile bedenken: Aufgrund der flachen Bauweise fällt die Akkulaufzeit geringer aus.

Es stehen zudem weniger Anschlüsse für externe Geräte wie USB-Sticks und Drucker oder einen größeren Bildschirm zur Verfügung. Insgesamt ist das Tablet im mobilen Einsatz weniger vielseitig.

Fazit: Ein Tablet kann – vor allem aufgewertet mit Tastatur und Stift – im Studium eine echte Alternative zum Laptop sein. Wenn es das Budget hergibt oder der bisherige Laptop noch taugt, ist es andernfalls eine sinnvolle Ergänzung.

Was braucht ein Tablet fürs Studium?

Empfehlenswert sind Tablets zwischen zehn und 13 Zoll Größe mit guter Bildschirmauflösung. Wichtig ist ein ausdauernder Akku, der mindestens den Tag an der Uni übersteht.

Einsteigergeräte haben oft 64 oder 128 Gigabyte internen Speicher an Bord. Das reicht für viele. Erweitern lässt sich der Platz durch kostenlosen Cloud-Speicher, externe Festplatten oder, wenn das Gerät es erlaubt, eine externe Speicherkarte.

Die günstige Wi-Fi-Version genügt meist, Unis und Bibliotheken bieten Wlan. Ein echter Mehrwert sind Modelle, die für Tastatur und Eingabestift ausgelegt sind.

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500 bis 1000 Euro für ein Alleingerät

Günstige Modelle als Laptop-Ergänzung starten bei rund 300 Euro. Wer das Tablet als Alleingerät nutzt, sollte die Mittel- und Oberklasse für 500 bis 1000 Euro ins Auge fassen.

Drei Systeme dominieren: Apple mit iPadOS, Android und Microsoft mit Windows.

Wer ohnehin ein iPhone nutzt oder etwas mehr Budget hat, fährt gut mit einem iPad. Verarbeitung und Leistung sind sehr gut, Dateien lassen sich leicht zwischen Apple-Geräten verschieben und alles liegt in der gemeinsamen Cloud.

Einsteiger-iPad ab 370 Euro – Tastatur und Stift sind nicht dabei

Das Einsteiger-iPad (achte Generation) kostet ab 370 Euro. Passend erhältlich sind die Tastatur Smart Keyboard (rund 175 Euro) und der Eingabestift Apple Pencil (rund 100 Euro).

Oberklasse ist das iPad Pro in elf oder 12,9 Zoll ab 860 Euro. Stift und Tastatur sind hier teurer. Dazwischen liegt das iPad Air.

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Wer Windows bevorzugt: Microsoft Surface Go 2

Bei Android bestimmen Tablets von Samsung die Oberklasse: Aktuell sind das Samsung Tab S7 (ab 680 Euro) und S7+ (ab 955 Euro). Der Stift ist hier schon dabei, die Tastatur kostet aber fast 200 Euro Aufpreis.

Wer ein Windows-Tablet bevorzugt, der sollte sich das Microsoft Surface Go 2 ansehen. Es kostet je nach Ausstattung ab 400 bis 900 Euro plus je 70 Euro für die Tastatur und den Eingabestift Surface Pen.

Ein Tipp zum Schluss: Viele Tablet-Hersteller bieten Rabatte speziell für Studenten an.