Berlin. Eine neue Studie zeigt: Kurz vor der Schwangerschaft das Rauchen einzustellen, reicht nicht, um das Kind vor Folgeschäden zu schützen.

Vor einer Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören ist natürlich sinnvoll, bewahrt das Kind aber womöglich nicht vor Folgeschäden. Französische Wissenschaftler haben festgestellt, dass die Plazenta, auch Mutterkuchen genannt, den früheren Nikotinkonsum der Mutter im „Gedächtnis“ behält.

Das Forschungsteam aus mehreren staatlichen Instituten und der Universität Grenoble untersuchte die DNA der Plazenta von 568 Frauen. Bei Ex-Raucherinnen stellten sie in fast 180 Genom-Bereichen epigenetische Veränderungen festgestellt. Diese betreffen nicht die Gensequenz selbst, wohl aber die chemische Struktur oder „Verpackung“ der DNA.

Rauchen verändert das Genom der Plazenta

Ein ähnlicher Effekt trat bei Frauen auf, die bis zu drei Monate vor der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufgehört hatten, wenngleich in schwächerer Form als bei aktiven Raucherinnen: Die Veränderungen des Mutterkuchens betrafen hier nur 26 Bereiche. Auch interessant: So verändern Geburten das Rauchverhalten von Frauen

Allerdings traten sie laut der am Mittwoch im Fachblatt „BMC Medicine“ veröffentlichten Studie an Stellen auf, die bei der Entwicklung des Fötus eine Rolle spielen. Die Autorin Johanna Lepeule erklärte, die Untersuchung könne „teilweise Auswirkungen der Nikotinsucht erklären, die beim Fötus und der späteren Gesundheitsentwicklung des Kindes beobachtet wurden“. (afp/küp)

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