Berlin. Sogenannte Vitamin-D-Pilze, die mit UV-Licht bearbeitet wurden, sollen gesund sein. Die Stiftung Wartentest hat sie nun untersucht.

Ein riesiger Champignon mit Sonnenbrille und Hut wirbt auf der Internet-Seite der Firma Pilzland für sogenannte Vitamin-D-Pilze. Sie sollen 30 Mal so viel des Vitamins enthalten wie andere Pilze und so gesunde Knochen und Zähne unterstützen.

Üblicherweise bilden Menschen das wichtige Vitamin mithilfe von Sonnenlicht über die Haut, Lebensmittel tragen in der Regel nur wenig bei. Sind die Pilze also eine Werbelüge oder wirklich sinnvoll?

Vitamin-D-Pilze werden UV-Strahlung ausgesetzt

Einen höheren Vitamin-D-Gehalt liefern die Pilze tatsächlich, berichtet die Stiftung Warentest nach der Untersuchung von sieben Proben. Die Champignons würden nicht mit künstlichem Vitamin D angereichert, wie etwa einige Margarinen, sondern UV-Strahlen ausgesetzt.

Damit werde starkes Sonnenlicht nachgeahmt, unter dem Champignons viel Vitamin D bilden. Die Werte würden allerdings deutlich schwanken – zwischen 5,3 und 15,1 Mikrogramm Vitamin D pro 100 Gramm Pilz, berichten die Verbraucherschützer.

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    Gut dosieren lasse sich die Portion Extra-Vitamine demnach nicht. Auch sind für sogenannte Novel-Foods, unter die derart bestrahlte Pilze fallen, laut EU-Vorgaben eigentlich nur zehn Mikrogramm Vitamin D pro 100 Gramm erlaubt. Eine Überdosierung müssten Verbraucher aber nicht fürchten, erklären die Tester.

    Selbst mehrere Packungen am Tag würden keinen Schaden anrichten. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit Efsa empfiehlt fünf Mikrogramm Vitamin D pro Tag – mit den Pilzen ließe sich dieser Bedarf leicht decken, so die Verbraucherschützer.

    Sogar die Deutsche Gesellschaft für Ernährung bestätigte auf Anfrage der Warentester, dass die Pilze bei gesunden Erwachsenen den Vitamin-D-Status „signifikant verbessern“ können.

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      Tester raten zu Präparaten

      Allerdings braucht nicht jeder zwingend extra Vitamin D. Zwar sind nach Angaben des Robert-Koch-Instituts in Deutschland nur knapp die Hälfte der Kinder und mit 44 Prozent sogar weniger als die Hälfte der Erwachsenen optimal mit dem Vitamin versorgt. Die übrige Bevölkerung leidet aber nicht automatisch an einem ernsten Mangel. Vitamin-D-Mangel? So übersteht man das trübe Wetter.

      Dieser betrifft lediglich 15 Prozent der Erwachsenen und 13 Prozent der Kinder und Jugendlichen. Sie haben ein höheres Risiko, etwa an Osteoporose zu erkranken.

      Auch Risikogruppen könnten ihren höheren Bedarf von etwa 20 Mikrogramm Vitamin D pro Tag mit den Pilzen decken, erklären die Tester. Sie raten aber eher zu verlässlich dosierten Präparaten, die nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden. Einige Nahrungsergänzungsmittel können jedoch auch zum Risiko werden.