Wolfsburg. An Victor Osimhen und Omar Marmoush sollen Klubs aus England interessiert sein. Der VfL kassierte für sie zusammen nur 3,5 Millionen.

130 Millionen Euro stehen als Ablösesumme im Raum. Es dürfte wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis Victor Osimhen seinen Wechsel vom SSC Neapel zu einem der großen Klubs bekannt gibt. FC Arsenal? Paris St. Germain? Chelsea oder auch Manchester United? Die Gerüchte kennen kein Halten. Die Geschichte des Nigerianers ist eine kaum für möglich gehaltene – weil der heute 25-Jährige noch vor wenigen Jahren als Talent beim VfL Wolfsburg kläglich scheiterte. Jetzt wollen ihn die Top-Klubs Europas verpflichten. Und mit Omar Marmoush könnte im Sommer noch ein weiterer Ex-Profi des VfL den Sprung nach ganz oben schaffen.

Bereits vor einigen Wochen hatte Osimhen in einem Interview mit CBS Sports erklärt, dass er schon genau wisse, was er nächste Saison mache. Geheimniskrämerei, wenn man dort bleibt, wo man ist? Unwahrscheinlich. Bei dem Angreifer dürfte die Ausstiegsklausel greifen, das Kapitel Italien bald passé sein. Und beim VfL Wolfsburg dürfte man sich nicht zum ersten Mal fragen: Warum hat Osimhen nicht schon bei uns funktioniert?

Victor Osimhens Scheitern in Wolfsburg hatte viele Gründe

Der Verein hatte den Angreifer Anfang 2017 aus Nigeria in die VW-Stadt geholt. Osimhen war damals gerade 18 Jahre alt geworden. Es klappte von Beginn an nicht. „Das Wetter, die Sprache, das Essen“, beschrieb der Spieler einmal rückblickend die Probleme in der neuen Umgebung. Aber es kam noch mehr hinzu: Das Talent hatte mit Verletzungen und namhaften Konkurrenten wie Mario Gomez oder Divock Origi zu kämpfen. Und die sportliche Situation war schwierig, die Serie sollte letztlich in der Relegation enden. Den vermeintlichen Fehlgriff des damaligen VfL-Geschäftsführers Klaus Allofs korrigierte die neue Führung unter Jörg Schmadtke und Marcel Schäfer im Sommer 2018: Osimhen musste gehen, zunächst auf Leihbasis zum belgischen RSC Charleroi. 333 Pflichtspielminuten hatte der Afrikaner in Wolfsburg absolviert. Tore? Fehlanzeige.

Omar Marmoush (rechts) traf für Eintracht Frankfurt Ende Februar auch gegen den VfL Wolfsburg. Der Angreifer erzielte das späte 2:2 für die Hessen. Links Wolfsburgs Moritz Jenz.
Omar Marmoush (rechts) traf für Eintracht Frankfurt Ende Februar auch gegen den VfL Wolfsburg. Der Angreifer erzielte das späte 2:2 für die Hessen. Links Wolfsburgs Moritz Jenz. © dpa | Arne Dedert

Als lehrreich, aber auch äußerst zehrend, beschrieb Osimhen seinen Start als Profifußballer einmal. Nach dem Fiasko beim VfL Wolfsburg sei er sogar bereit gewesen, zu einem deutschen Dritt- oder Viertligisten zu wechseln, verriet er. Doch dann kam die Chance Belgien. Und die nutzte er. Letztlich zog Charleroi die Kaufoption, der VfL bekam zumindest die investierten 3,5 Millionen Euro zurück. Die Belgier transferierten Osimhen weiter zum französischen OSC Lille, rund 22 Millionen inklusive Boni sollen sie dafür kassiert haben. Nur ein Jahr später, im Sommer 2020, soll der SSC Neapel dann sogar rund 70 Millionen für den Stürmer bezahlt haben. Und jetzt? Auf rund 110 Millionen Euro beläuft sich Osimhens aktueller Marktwert, nach 72 Toren und 18 Vorlagen in 125 Serie-A-Spielen. Die Ablöse im Sommer? Wohl noch ein Stück höher.

Omar Marmoush wollte Vertrag beim VfL Wolfsburg nicht verlängern

In anderen Dimensionen dürfte sich ein Transfer von Omar Marmoush abspielen – wenn er denn zustande kommt. Der Angreifer ist bei Eintracht Frankfurt auch dank seiner wettbewerbsübergreifend 15 Saisontreffer und seiner emotionalen Art zum Publikumsliebling gereift. Angeblich sollen an ihm Vereine aus der englischen Premier League dran sein. Anders als bei Osimhen hatte der VfL mit dem Ägypter viel Geduld. Nach seinem Wechsel im Sommer 2017 kickte der Angreifer in der U23, wurde an St. Pauli und Stuttgart verliehen. Doch nachdem er vergangene Saison unter Niko Kovac in Wolfsburg aufblühte, stand früh fest: Marmoush würde zum Vertragsende ablösefrei gehen. Nach einem starken Start in Frankfurt könnte es nun in der Eintracht-Kasse klingeln: Bei 50 Millionen Euro soll das Preisschild hängen.

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