Braunschweig. Eintracht Braunschweig erwartet am Sonntag Hannover 96 zum Niedersachsen-Derby. Ein besonderes Duell nahm seinen Ursprung in Island.

Es war der 6. September 2003, als Rudi Völler im Sportschau-Studio der Kragen platzte. Nach dem ernüchternden 0:0 in der EM-Qualifikation gegen Island brodelte es aus dem damaligen Teamchef der deutschen Nationalmannschaft heraus. Moderator Waldi Hartmann warf er den legendären Spruch an den Kopf: „Du sitzt locker bequem auf Deinem Stuhl und hast drei Weizenbier getrunken.“ Zuvor hatte er sich schon über die schonungslose Analyse von ARD-Moderator Gerhard Delling und Günter Netzer echauffiert. „Die Sache mit dem Tiefpunkt und nochmal ’n Tiefpunkt und noch mal ’nen niedrigeren Tiefpunkt. Ich kann diesen Scheißdreck nicht mehr hören, muss ich ganz ehrlich sagen“, wütete Völler.

Miss Reykjavík zieht Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96

Doch was hat das mit Eintracht Braunschweig und Hannover 96 zu tun? Nun. Vor der Begegnung in Island stieg die Auslosung zur 2. Hauptrunde des DFB-Pokals. Im Stadion Laugardalsvöllur in der Hauptstadt war Miss Reykjavík auserkoren, die Kugeln zu ziehen. Und Erna Gudlaugsdottir hatte offensichtlich ein Händchen für Derbys. Die Spiele zwischen dem FC Bayern München und dem 1. FC Nürnberg sowie Eintracht Braunschweig und Hannover 96 zog sie aus dem Plexiglas-Trog.

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Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund, Hansa Rostock gegen Hertha BSC, Werder Bremen gegen VfL Wolfsburg und SC Freiburg gegen FC Schalke 04 boten ebenfalls beste Unterhaltung. Die Kugel mit dem Wappen der Eintracht kam aber als erstes zum Vorschein. Der ehemalige Bundesliga-Profi Eyjólfur Sverrisson (unter anderem VfB Stuttgart und Hertha BSC) fungierte als Übersetzer für die Schönheitskönigin, die ihren Job im blauen Kleid und mit glitzerndem Krönchen verrichtete.

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Eintracht Braunschweig schlug vorher schon Bundesligist 1. FC Kaiserslautern

Es waren eben andere Zeiten. Davon zeugte nicht nur der Rahmen, sondern auch der zweifelhafte Spruch Hartmanns, der „Miss Reykjavík“ vor der Ziehung fragte: „Sind Sie nur schön, oder haben sie auch was mit Fußball am Hut?“ In Erinnerung blieb aber eher das Spiel selbst. Nachdem die Eintracht als Nord-Regionalligist unter Trainer Uwe Reinders in Runde 1 schon Bundesligist 1. FC Kaiserslautern mit 4:1 weggefidelt hatte, schlug sie auch Hannover 96 mit 2:0 durch Tore von Jacob Thomas und Jürgen Rische. Es war das erste Spiel von Torhüter Torsten Stuckmann.

Eine Runde später war die Pokal-Reise von Eintracht leider zu Ende. Gegen Alemannia Aachen, das später im Finale Werder Bremen unterlag, aber in der darauffolgenden Saison Uefa-Cup spielte, gingen die Löwen 0:5 unter. Diesmal geht es nicht um ein Weiterkommen, sondern um Punkte im Abstiegskampf der 2. Bundesliga. Rudi Völler wird genauso fern sein wie die isländische Miss-Wahl-Siegerin. Die schönen Erinnerungen an das Pokal-Derby aber bleiben.

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