Braunschweig. Eintrachts ehemaliger Spieler startet die Karriere nach der Karriere. Zu seinen Klienten gehört ein aktueller Braunschweig-Stürmer.

Seit etwa einem Jahr ist Felix Burmeister als Spielerberater tätig. Zu den Klienten des ehemaligen Profifußballers von Eintracht Braunschweig zählen unter anderem die in dieser Region wohlbekannten Nick und Yari Otto sowie Florian Krüger, der aktuell vom niederländischen Zweitligisten FC Groningen an die Blau-Gelben ausgeliehen ist.

2021 hatte der heute 33-Jährige seine Karriere wenige Monate nach dem Vertragsende in Braunschweig beendet. Mittlerweile ist er in der Düsseldorfer Agentur „Feel Soccer“ tätig. Einer der Beweggründe, warum Burmeister den Schritt in die Berater-Branche getätigt hat, stimmt nachdenklich. „Ich wurde in meiner Karriere größtenteils schlecht beraten“, erklärt er. „In meiner Zeit bei Arminia Bielefeld habe ich drei Verträge unterschrieben. Bei keinem Vertragsabschluss und bei keinem Spiel in den fünf Jahren war mein Berater vor Ort.“

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Felix Burmeister will Spieler auch abseits des Platzes weiterentwickeln

Bei seinem jetzigen Arbeitgeber sei das anders, sagt der ehemalige Innenverteidiger: „Die Agentur hat eine gute Größe und kümmert sich gut um die Jungs.“ Übersetzer oder Versicherungsmakler unterstützen die Berater. „Das Geld, das die Spieler in der 2. oder 3. Liga verdienen, reicht meist nicht, um davon auch nach der Karriere zu leben“, ordnet Burmeister ein.

Er brachte sich den Umgang mit den Finanzen während seiner Karriere selbst bei, schaute schon damals auf das, was nach dem Fußballer-Leben kommt und tätigte dafür Investitionen. Und er will ein anderer Berater sein als die, die er erlebt hat. Zu Weihnachten bekamen alle seine Spieler das Buch „Rich Dad, poor Dad“ geschenkt, in dem es auch um den richtigen Umgang mit Geld geht. „Die Jungs sollen sich auch abseits des Platzes weiterentwickeln“, findet der Berater.

Er habe in kurzer Zeit im neuen Job ebenfalls dazugelernt und Erfahrungen bei internationalen Transfers gesammelt. Beim Wechsel des heutigen Wolfsburgers Tiago Tomás unterstützte seine Agentur die portugiesischen Kollegen, genauso wie beim zuvor länger vereinslosen Almamy Touré (Kaiserslautern).

Den Wechsel zu Eintracht Braunschweig hatte Felix Burmeister unterschätzt

Burmeister selbst wechselte als Profi dreimal den Klub. Seinen letzten Wechsel, den nach Braunschweig, bereut er zwar nicht, sagt aber im Rückblick: „Ich habe die Situation ehrlicherweise unterschätzt.“ Als ehemaliger Jugendspieler des großen Erzrivalen war er bei Teilen der Fans nicht anerkannt, obwohl er auch heute nochmals betont: „Hannover 96 ist nicht mein Herzensverein, aber das wollten viele nicht wahrhaben.“

Dazu steckte der Klub in Burmeisters erster Saison 2018/19 in sportlichen Schwierigkeiten. „Auch ich habe anfangs Fehler gemacht, weil ich nicht so frei im Kopf war“, blickt er zurück. Doch auch er trug mit seinem Tor beim 3:3 gegen Münster dazu bei, dass die Eintracht aus einer eigentlich aussichtslosen Situation heraus die Klasse hielt. Im entscheidenden Spiel gegen Cottbus hielt er trotz eines Knorpelschadens 36 Minuten durch. Im Jahr darauf stieg er mit Braunschweig auf, und fühlte sich in der besten Verfassung seit seinem Wechsel in die Löwenstadt. „Das hat man dann aber nicht genutzt. Es ist schade, wie es dann zu Ende gegangen ist“, sagt Burmeister, der noch immer Kontakt vielen Mitarbeitern der Blau-Gelben pflegt. „Alle innerhalb des Vereins wissen, dass ich immer alles für Eintracht gegeben habe“, sagt er.

Nun will er für seine Klienten alles in die Waagschale werfen. Sein Ziel als Berater: „Ich möchte gute Spieler, gute Jungs bei ihren nächsten Schritten unterstützen.“

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