Nürnberg. Eintracht Braunschweigs Routinier vermisste bei der 1:2-Niederlage beim 1. FC Nürnberg den Fokus. Dafür gab es ein Lob für die Fans.
Nach einem Fußball-Spiel ist es oft schwierig, sofort einen Erklärungsansatz zu finden, warum dieses nicht geklappt hat oder jenes schieflief. Besonders nach Niederlagen natürlich. Nach der 1:2-Pleite von Eintracht Braunschweig konnten die Profis der Löwen aber kaum fassen, was da beim 1. FC Nürnberg passiert war. „Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln“, sagt Ermin Bicakcic.
Eintracht Braunschweig hat sich „den Schneid abkaufen lassen“
In Badelatschen kam der Führungsspieler in die Mixed Zone gestapft, in der sich nach einer Partie die Akteure und die Journalisten treffen. Bicakcic steht eigentlich immer Rede und Antwort – egal, wie es auf dem Platz lief. Und er findet stets klare Worte. Auch dieses Mal im Frankenstadion. Lag es dann doch ein Stück weit am Fokus, dass die Blau-Gelben den Nürnbergern in den ersten 45 Minuten nichts entgegenzusetzen hatten? „Da hatten wir einige Spieler, die einfach nicht da waren im Kopf“, sagt der 34-Jährige.
Fehler gehören zum Sport im Allgemeinen und zum Fußball im Speziellen freilich dazu. Sonst wäre es auch ziemlich langweilig. Aber: „Wir haben uns den Schneid abkaufen lassen und keine Reaktion darauf gezeigt. Zum Beispiel, in dem man mal ein Foul zieht oder ein Foul begeht – einfach, dass man sich dagegenstemmt“, so der Routinier.
Ermin Bicakcic beschwört das „Eintracht-Gefühl“
Trotz der Pleite gab es Szenen, die Mut machen für den Kampf um den Klassenerhalt. Eine davon spielte sich nach dem Abpfiff ab. Die Eintracht-Profis stellten sich vor den Fanblock. Rund 1400 hatten sich auf die lange Reise von Braunschweig nach Nürnberg gemacht – eine ordentliche Tour. Und obwohl die Leistung über weite Strecken mit dem Wort desolat passend beschrieben ist, demonstrierten sie Zusammenhalt, stimmten sich gemeinsam mit dem Team lautstark auf die kommenden Aufgaben ein.
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Bicakcic kennt das. Schließlich ist ihm das Eintracht-Umfeld schon lange vertraut. „Wir ziehen da alle an einem Strang und müssen das auch. Wir auf dem Platz, die Jungs draußen auf der Bank, das Trainerteam und die Fans. Es kann kein einzelner etwas alleine reißen. Dieser Verein funktioniert einfach als Team, als Eintracht. Und genauso müssen wir auftreten“, sagt Bicakcic.
Anderson Lucoqui: Wir wollen das zurückgeben
Anderson Lucoqui dagegen ist neu in der Löwenstadt. Was der Klub dort für eine Bedeutung hat, ist ihm aber auch nach ein paar Wochen längst bewusst. „Es ist natürlich nicht selbstverständlich, was die Fans für Wege machen und uns auch in schwierigen Zeiten unterstützen. Deshalb wollen wir das zurückgeben. Es tut gut, weil es uns stärkt und wir wissen, dass wir das nicht für uns machen, sondern für die ganze Stadt und noch mehr“, sagt der Linksverteidiger.
In der Vorsaison war dieser Zusammenhalt ein Pfund im Ringen um den Klassenerhalt in der 2. Fußball-Bundesliga. Und das kann er auch in diesem Jahr werden. Am kommenden Freitag schon steht eine Partie an, die richtungsweisend sein kann. Dann tritt mit Hansa Rostock (18.30 Uhr) ein direkter Konkurrent im Eintracht-Stadion an.
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