Braunschweig. Glücklicherweise ist die Zeit der Experimente vorbei, Nagelsmann hat die richtigen Lehren gezogen, kommentiert Leonard Hartmann.

Zwei Spiele, zwei Siege: Das DFB-Team ist mit der Maximalausbeute ins neue Länderspieljahr gestartet, das im Sommer mit der Heim-EM ein besonderes Highlight verspricht. Nur: Von Euphorie oder auch nur leichter Vorfreude war bis zu dem Doppelpack gegen Frankreich und Niederlande nichts zu spüren gewesen. Jetzt brennt das emotionale Feuer zwar noch nicht mit voller Kraft. Aber der Funke ist entzündet. Und daran hat Julian Nagelsmann entscheidenden Anteil.

Der Bundestrainer hatte im Jahr 2023 noch mit personellen sowie taktischen Experimenten versucht, seinem Team ein neues Betriebssystem zu verpassen. Erfolglos. Glücklicherweise ist die Zeit der Experimente vorbei, Nagelsmann hat die richtigen Lehren gezogen aus den verpatzten Länderspielen des Vorjahres, die im negativen Sinne in Österreich gipfelten.

Jetzt setzt Nagelsmann auf ein festes taktisches Konzept mit einem 4-2-3-1-System und auf eine klare personelle Besetzung. Gut, dass er nicht stark herumgewechselte in den beiden Partien. Es soll sich einspielen, was im Sommer zusammenspielen soll. Und das ist dem Bundestrainer gelungen, der als großer Gewinner aus den Länderspielen hervorgeht. Genau wie einige Spieler.

Toni Kroos beispielsweise unterstrich, dass er die Mannschaft anführen kann und dass seine Rückkehr erfolgsversprechend ist. Robert Andrich tat sich als Kroos‘ Beschützer hervor. Florian Wirtz und Jamal Musiala überzeugten, auch die Abwehr wirkte sattelfester als zuvor. Was auch an einem stabilen Joshua Kimmich lag, der die Rolle als Rechtsverteidiger annimmt und gut ausfüllt.

Fragen bleiben jedoch. Bei Ilkay Gündogan. Der Kapitän stach nicht hervor. Wieder einmal. Manuel Neuer ist verletzt. Wieder einmal. Und Leroy Sané fehlte gesperrt. Vermisst wurde der Bayern-Angreifer aber nicht.