Wernigerode. Ein länderübergreifender Arbeitskreis beschäftigt sich mit Brandschutz im Harz. Erstmals waren auch die Harzer Schmalspurbahnen dabei.

Die notwendigen Vorbereitungen und Maßnahmen zum vorbeugenden Waldbrandschutz im Nationalpark Harz sind pünktlich zum Beginn der diesjährigen Waldbrandsaison abgeschlossen. Das teilt der Nationalpark Harz mit. Einsatz- und Rettungswege, die bei den starken Regenfällen und der Schneeschmelze im Frühjahr beschädigt wurden, wurden instandgesetzt, die großen Löschwasserbehälter in der Nähe der Rangerstation Scharfenstein sind befüllt.

Waldbrand: Harzer Schmalspurbahnen, Landwirte und Feuerwehr arbeiten zusammen

Am Bahnhof Goetheweg der Brockenbahn am Königsberg sowie am Standort Kruzifix im Revier Ilsenburg gibt es ab diesem Jahr weitere Vorkehrungen, um eine schnelle Brandbekämpfung zu ermöglichen: Dort wurden in enger Abstimmung mit den Feuerwehren zwei große, faltbare Löschwasserkissen aufgestellt, die jeweils 100 Kubikmeter Wasser für den Einsatzfall fassen. Kameraden der Feuerwehren aus Wernigerode und Schierke haben Anfang April mit Unterstützung der Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB) das Löschwasserkissen auf Höhe des ausschließlich betrieblich genutzten Bahnhofs Goetheweg mit Wasser aus zwei Feuerlösch-Kesselwagen befüllt. Die Befüllung des Löschwasserkissens am Kruzifix ermöglichten die Feuerwehren und Landwirte mit ihren Tankwagen.

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Nicht nur Verwaltungen stimmen sich ab, auch Harzer Schmalspurbahnen sind das erste mal dabei

Zwischen HSB und Nationalparkverwaltung findet eine umfassende Abstimmung in Sachen Waldbrandprävention entlang der Brockenbahn statt. Das kommunale Bahnunternehmen nimmt ab sofort auch am durch die Nationalparkverwaltung koordinierten länderübergreifenden Arbeitskreis „Brandschutz im Nationalpark Harz“ von Schutzgebietsverwaltung, Vertretern der drei Landkreis-Verwaltungen Göttingen, Goslar und Harz sowie der kommunalen Feuerwehren teil. Nationalparkleiter Dr. Roland Pietsch drückte seine Freude darüber aus, als er Beatrix Günther, die stellvertretende Leiterin Eisenbahnbetrieb, als Vertreterin der HSB beim jüngsten Treffen des Gremiums am 17. April in Wernigerode begrüßte: „Wir tragen im gleichen Gebiet Verantwortung und arbeiten deshalb eng zusammen. Willkommen in dieser wichtigen Partnerschaft der Akteure!“, sagte Pietsch.

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Vorschlag: Waldbrandschutz soll eindeutig Aufgabe des Nationalparks werden

Der Nationalparkleiter gab dem Teilnehmerkreis einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen seit dem vorhergehenden Treffen im vergangenen Oktober. Er stellte ihnen unter anderem einen mit der Nationalparkverwaltung abgestimmten Runderlass des Wirtschaftsministeriums des Landes Sachsen-Anhalt vor, in dem der vorbeugende Waldbrandschutz im Großschutzgebiet eindeutig als Aufgabe der Nationalparkverwaltung zugeordnet wird, verbunden u. a. mit den Befugnissen, dementsprechend notwendige Maßnahmen durchzuführen und – wenn dies erforderlich wird – für den Nationalpark auch eine abweichende Waldbrandgefahrenstufe, als im umliegenden Gebiet festzulegen.

Von Seiten der Feuerwehrvertreter wurde vorgeschlagen, den Umgang mit den neuen Löschwasserkissen gemeinsam zu üben. Dies stieß auf allgemeine Zustimmung und soll am Ende der Waldbrandsaison erfolgen, wenn die Behälter ohnehin abgelassen werden. Ein entsprechendes Übungskonzept wird bis dahin erarbeitet.

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