Seoul. Im Atom-Streit zwischen den USA und Nordkorea wendet sich Pjöngjang nun an ausländische Parlamente. Auch Washington hat nachgelegt.

  • Die Regierung Nordkoreas hat sich mit einem Schreiben an ausländische Parlamente gewandt
  • Der Brief rufe laut einer nordkoreanischen Nachrichtenagentur dazu auf, gemeinsam gegen Donald Trump vorzugehen
  • Der US-Präsident hatte Nordkorea im Streit um das Atomprogramm des Landes mit Zerstörung gedroht

Im Streit zwischen Pjöngjang und Washington über das nordkoreanische Atomprogramm hat Nordkorea einen offenen Brief an ausländische Parlamente versandt, in dem es US-Präsident Donald Trump verurteilt. Zudem plädiere der palamentarische Ausschuss für diplomatische Angelegenheiten in dem Schreiben für ein gemeinsames Vorgehen gegen die USA, berichteten die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA und die südkoreanische Agentur Yonhap am Montag.

Der Brief bezeichnete

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demnach als „unerträgliche Beleidigung“. Die Berichte sagen nicht, an welche Länder das am Sonntag versandte Schreiben adressiert gewesen sei.

USA wollen Einreise-Verbot auf Nordkorea ausweiten

Das Zentralkomitee der Arbeiterpartei appelliert demnach an ausländische Parteien, die Politik der USA zu vereiteln und die Welt so vor einem nuklearen Desaster zu bewahren. Der Konflikt zwischen Nordkorea und den USA über die Raketen- und Nukleartests von Pjöngjang hatte sich zuletzt bei der UN-Vollversammlung in der vergangenen Woche weiter zugespitzt. Am Samstag schickten die USA mehrere B-1B-Bomber aus Guam und Kampfjets in den internationalen Luftraum östlich von Nordkorea.

Atomstreit: Trump legt gegen "kleinen Raketenmann" nach

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    US-Präsident Donald Trump will unterdessen sein umstrittenes Einreiseverbot ausweiten, darunter Nordkorea und Venezuela. Die neue Regelung solle am 18. Oktober in Kraft treten, erklärte die US-Regierung am Sonntag in Washington. Mit Nordkorea und Venezuela sind erstmals Länder auf der Liste, die nicht überwiegend von Muslimen bewohnt werden. Die übrigen Länder sind Iran, Libyen, Syrien, Tschad, Jemen und Somalia.

    Nur wenige Nordkoreaner reisen in die USA

    Nordkorea kooperiere nicht mit den USA und erfülle auch nicht die Anforderungen des Informationsaustauschs, hieß es in einer Mitteilung. Ein Regierungsvertreter räumte Reportern gegenüber ein, dass die Zahl der in die USA reisenden Nordkoreaner sehr gering sei.

    Die Spannungen zwischen den beiden Staaten haben in den vergangenen Tagen noch einmal zugenommen. Nach neuen Verbalattacken Trumps droht Nordkorea nun mit einem Raketenangriff auf das US-Festland. (dpa)

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