Berlin. Die rechte Website Breitbart.com hatte ein Foto von Lukas Podolski für eine Geschichte missbraucht. Ein Ministerium spottet darüber.

Die rechte Internetseite Breitbart.com wollte eine Skandal-Geschichte über Schlepper mit einem Foto bebildern, dessen Nutzung selbst einen Skandal nach sich zieht. Denn die Nachrichtenseite zeigte statt eines vermeintlichen Flüchtlings ein Foto des ehemaligen Nationalspielers Lukas Podolski. Das Auswärtige Amt hat diesen Fehler aufgegriffen und macht sich auf Facebook nun darüber lustig.

In dem sozialen Netzwerk teilte das Außenministerium das Foto von Podolski auf einem Jet-Ski als Einladung zum Tag der offenen Tür der Bundesregierung am 26. und 27. August. Gleichzeitig erklärte das Auswärtige Amt, dass das Foto während der Fußball-Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien entstanden sei.

Lukas Podolski will gegen Veröffentlichung vorgehen

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Der britische Ableger der amerikanischen Plattform Breitbart.com hatte das Foto zuvor unter der Überschrift „Spanische Behörden heben Bande aus, die Zuwanderer auf Jet-Skis schleust“ veröffentlich. Auf dem Foto war Lukas Podolski als Sozius auf einem Jet-Ski im Meer zu sehen.

Erst am Sonntag hatte der britische Ableger der Seite von Stephen Bannon, dem ehemaligen Berater von US-Präsident Donald Trump, das Foto ausgetauscht und in einer „Anmerkung der Redaktion“ erklärt: „Es gibt keine Beweise, dass Herr Podolski ein Mitglied einer Schleuserbande oder ein Opfer des Menschenhandels ist.“

Der 32-jährige Profifußballer will sich die Verwendung seines Fotos nicht gefallen lassen. Auch nach der Löschung und Entschuldigung durch das Medium werde er rechtlich weiter gegen den bericht vorgehen. „Das reicht uns noch nicht“, sagte Podolskis Anwalt Simon Bergmann am Montag in Berlin dem Evangelischen Pressedienst (epd). Ein Unterlassungsanspruch verfalle nicht durch Entschuldigung und Löschung. „Unser Ziel ist es, auch gegen zukünftige Persönlichkeitsrechtsverletzungen abgesichert zu sein.“ Eine entsprechende Abmahnung sei inzwischen an Breitbart verschickt.

Beim Auswärtigen Amt heißt es nun: „Falls sie zum Tag der offenen Tür mit dem Jetski kommen möchten: bitte benutzen Sie die Anlegestelle Fischerinsel.“ (dpa)