Berlin. Insgesamt vier deutsche Frauen wurden im irakischen Mossul gefasst. Sie sollen zum Kampf für die IS-Milizen in den Krieg gezogen sein.

Unter den vergangene Woche bei einer Militäroperation im irakischen Mossul festgenommenen mutmaßlichen IS-Anhängerinnen befinden sich insgesamt vier Deutsche. Bei den beiden Frauen, die am Montag in der Haft von Mitarbeitern der deutschen Botschaft in Bagdad besucht worden seien, handele es sich ebenfalls um deutsche Staatsangehörige, hieß es am Dienstagabend aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Sie stammen laut einem Bericht der „Welt“ aus Sachsen, Baden-Württemberg und Detmold in Nordrhein-Westfalen.

Zuvor war vom Ministerium bereits bestätigt worden, dass sich unter der Gruppe von Frauen die 16-jährige Linda W. aus Sachsen sowie eine weitere deutsche Frau befinden.

Schülerin Linda W. stammt aus Sachsen

Der Fall Linda W. hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt. Die Schülerin war vergangenes Jahr aus ihrer Heimatstadt Pulsnitz verschwunden und von ihren Eltern als vermisst gemeldet worden. Kurz vorher war sie zum Islam konvertiert. Das Mädchen wurde vergangene Woche von irakischen Sicherheitskräften zusammen mit weiteren ausländischen Frauen festgenommen und dann nach Bagdad gebracht, wo es sich auf der Krankenstation einer Kaserne befindet.

In einem Interview von NDR, WDR und „Süddeutscher Zeitung“ sagte die 16-Jährige, sie werde kooperieren und bereue ihren Entschluss, sich den IS-Extremisten angeschlossen zu haben. Sie hoffe, dass sie bald nach Deutschland ausgeliefert werde.

Am Montag hatte die Bundesanwaltschaft das Verfahren gegen Linda W. von der Staatsanwaltschaft Dresden an sich gezogen. Der Verdacht lautet auf Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Auch gegen die anderen drei Frauen wird ermittelt. (rtr)