Syrien. Die Frau eines IS-Mitgliedes zu werden war für viele Europäerinnen erstrebenswert. Mit der Befreiung von IS-Gebieten ändert sich dies.

  • Ein CNN-Reporter besuchte einige IS-Bräute in Syrien
  • Viele Frauen sind desillusioniert und wollen in ihre Heimatländer zurück
  • Laut einiger Frauen seien die IS-Kämpfer nur auf Frauen und Sex aus

Die Frau an der Seite eines Gotteskriegers des IS – davon träumten einige Frauen so sehr, dass sie in Kriegsgebiete reisten, um einen Terroristen zu heiraten. Doch nun verliert der IS viele besetzte Gebiete und Soldaten.

Der CNN-Reporter Nick Paton Walsh ist nach Syrien gereist, um mit den Frauen des IS zu sprechen. Viele haben inzwischen ihre Ehemänner verloren, sind mit den Kindern allein und sitzen im ehemaligen Kalifat fest.

Frauen vermissen ihre Familie – und ihr Make-up

Die Frauen stammen nicht immer nur aus muslimisch geprägten Ländern – viele kommen auch aus westlichen Ländern wie Frankreich. Sie seien mit der Aussicht auf kostenlose Bildung und Gesundheitsversorgung nach Syrien gekommen.

Doch die Realität sah anders aus – laut dem CNN-Bericht seien viele Frauen schockiert gewesen. Die Ausländerinnen hoffen, wieder in ihre Heimatländer zurückkehren zu dürfen. Eine Frau aus Südfrankreich sagt: „Ich liebe das Leben, meine Arbeit, mein Make-up und meine Eltern“.

Im Kalifat geht es zu wie bei Tinder

Die Frau, die Saida heißt, erzählt Walsh, im Kalifat sei es wie bei der Dating-App Tinder zugegangen. Nach der Ankunft habe sie eine Art Lebenslauf ausfüllen müssen, daraufhin wurde ihr der passende Ehemann zugeteilt.

Auch drei Schwestern aus Indonesien berichten dem Reporter von ihren Erlebnissen: „Alles, was sie wollen, sind Frauen und Sex. Es ist ekelhaft“. Die Frauen verkauften ihren Schmuck, um sich die Flucht aus dem Kalifat zu finanzieren.

Die Zukunft der Frauen ist ungewiss

Je mehr Gebiete des IS fallen, umso mehr Frauen werden versuchen zu fliehen. Ob sie jemals wieder in ihre Heimatländer zurückkehren dürfen, ist unklar. (lhel)