Islamistenführer Sven Lau muss für fünf Jahre ins Gefängnis
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Düsseldorf. Sven Lau hatte vor dem Düsseldorfer Oberlandesgericht nach eigenen Aussagen seine Taten bereut. Dennoch ist er nun verurteilt worden.
Gericht verurteilte ihn, weil er die islamistische Terrormiliz Jamwa unterstützt haben soll
Bundesanwaltschaft hatte höhere Haftstrafe für Lau gefordert
Lau gehört zu den bekanntesten Gesichtern des radikalen Islams in Deutschland
Der Salafist Sven Lau ist als Terrorhelfer zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Düsseldorfer Oberlandesgericht sprach den 36-jährigen Islamistenführer am Mittwoch schuldig gesprochen. Lau habe die islamistische Terrormiliz Jamwa unterstützt.
Lau gehört gemeinsam mit Pierre Vogel zu den bekanntesten Gesichtern des radikalen Islam in Deutschland. Der 36-Jährige gilt auch als Initiator der „Scharia-Polizei“, die 2014 durch Wuppertal zog und bundesweit für Empörung sorgte.
Anwaltschaft hatte höhere Haftstrafe für Sven Lau gefordert
Gesichter der deutschen Islamisten-Szene
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Die Bundesanwaltschaft hatte sechseinhalb Jahre Haft wegen Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung gefordert und Lau einen „Überzeugungstäter“ genannt. Er habe den Dschihad in Syrien von Deutschland aus unterstützt und dabei unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe agiert. So habe er den Terroristen in Syrien Islamisten als Kämpfer vermittelt, außerdem habe er drei Nachtsichtgeräte und 250 Euro beschafft.
Der Terrormiliz Jamwa gehe es um die Errichtung eines Kalifatstaates, argumentierte die Bundesanwaltschaft. Teile der Gruppe hätten sich inzwischen dem Islamischen Staat angeschlossen. Lau habe zudem – unterstützt von Pierre Vogel – ein salafistisches Netzwerk in Deutschland aufgebaut und beherrscht.
Verteidigung hatte Zweifel an Zeugen
Laus Verteidiger Mutlu Günal hatte einen Freispruch beantragt. Lau sei von einem verurteilten Terroristen und notorischen Lügner belastet worden, der sich davon offenbar verspreche, früher aus dem Gefängnis freizukommen, argumentierte er.
Der Prozess gegen den ehemaligen Feuerwehrmann aus Mönchengladbach hatte im September vergangenen Jahres begonnen. Der Senat unter Vorsitz von Richter Frank Schreiber absolvierte 53 Verhandlungstage, vernahm 38 Zeugen und hörte zwei Sachverständige. Die Tatvorwürfe reichen ins Jahr 2013 zurück. Lau hat bislang 22 Monate in Untersuchungshaft gesessen. (dpa)