„Ein Jahr nach der Wahl steckt der US-Präsident selbst tief in einer Affäre, die ihn das Amt kosten kann.“

Donald Trump wollte den von „korrupten Eliten“ verursachten „Sumpf“ in Washington trockenlegen. Ein Jahr nach der Wahl steckt der US-Präsident selbst tief in einer Affäre, die ihn das Amt kosten kann.

Aus der Gewitterwolke namens Russland-Affäre hat es zum ersten Mal kräftig abgeregnet. Sonderermittler Robert Mueller hat mit der Anklage von zwei hochrangigen Trumpianern und dem Schuldeingeständnis eines dritten seine Folterwerkzeuge gezeigt. Trumps Beteuerung, die Affäre sei eine böswillige Erfindung, ist endgültig hinfällig. Auch wenn eine Verstrickung Trumps in die Aktivitäten der Cyberkrieger von Wladimir Putin bisher nicht bewiesen ist.

Mueller bewegt sich von der Peripherie des Skandals trittsicher in Richtung Zentrum. Mit Paul Manafort und Rick Gates hat er zwei Kandidaten von Gewicht am Haken. Und dass Mueller die Personalie George Papadopoulos öffentlich gemacht hat, ist eine Warnung an das Team Trump: Wir bluffen nicht. Wir haben Fakten. Und wir kommen.

Mit jeder Personalie, die in den nächsten Wochen Schlagzeilen schreibt, wächst im Oval Office der Verdruss. Dass Trump dem Treiben schweigend zusehen wird, ist kaum vorstellbar. Am Ende könnte ein Szenario stehen, in dem er sich selbst zu Fall bringt. Dann, wenn er Mueller gegen alle Versprechungen vorzeitig feuern würde. Selbst die rückgratlosesten Republikaner könnten sich dann einem Amtsenthebungsverfahren wohl nicht verweigern.

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