Nicht selten endet ein Autokauf mit einer Enttäuschung. Der vom Hersteller versprochene Kraftstoffverbrauch passt hinten und vorne nicht. Der tatsächliche Wert liegt meist deutlich über dem, der im Hochglanz-Autoprospekt steht. Ab Herbst soll die Differenz zwischen Ist und Soll schrumpfen – zumindest bei ganz neuen Modellen, die erst im Markt eingeführt werden. Dafür soll das neue Prüfverfahren WLTP sorgen, mit dem der Verbrauch ermittelt wird. Diese Werte sollen deutlich realitätsnäher sein als die heutigen.

Weil die bisherigen Verbräuche idealisiert sind, müssen sich Autokäufer an neue Verbrauchsgrößen gewöhnen. Denn die dürften in vielen Fällen spürbar höher sein als heute – trotz neuer Motoren. Höherer Verbrauch bedeutet aber auch höhere Steuer. Denn ein Faktor zur Festlegung der KFZ-Steuer ist der CO2-Ausstoß – und der ist abhängig vom Verbrauch. Dadurch könnte das Autofahren also teurer werden als bisher.

So ärgerlich das für den Kunden ist, gibt es im Idealfall längerfristig doch einen Gewinner: die Umwelt. Verbraucher reagieren oft dann empfindlich, wenn es ums Geld geht. Dieser Logik folgend dürfte der Kraftstoffverbrauch noch stärker als bisher ein Kaufkriterium sein – trifft er doch direkt das Portemonnaie des Autohalters. Das erhöht den Druck auf die Autobauer, ihre Modelle mehr denn je zur Enthaltsamkeit zu entwickeln. Und das erhöht den Druck auf die Hersteller, die Entwicklung alternativer Antriebe, die günstiger als Verbrenner sind, zu beschleunigen.