„Stiftungen dürfen keine Ersatzrolle spielen. Es braucht auch weiterhin einen starken, handlungsfähigen Staat.“

Stiftungen wie die Braunschweigische Stiftung oder die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz finanzieren längst Aufgaben, die sich der Staat leider nicht leisten kann oder nicht mehr leisten will. Ob Soziales, Bildung, Sport, Kultur oder Umwelt – in jedem Bereich des öffentlichen Lebens sind Stiftungen zum Teil dringend benötigte Geldgeber.

In Deutschland gibt es knapp 22 000 Stiftungen – Tendenz stark steigend. Sie haben ein Gesamtvermögen von 100 Milliarden Euro. Das ist fast ein Drittel des Bundeshaushalts oder knapp die Hälfte des Umsatzes von VW. Stiftungen sind mehr und mehr nicht nur zu einem gesellschaftlichen, sondern auch zu einem wirtschaftlichen Faktor geworden.

Ohne Stiftungen wären die Milliarden nicht für die Öffentlichkeit verfügbar. Sie blieben im Besitz einiger weniger. Mittels Stiftungen haben Vermögende nach ihrem Ableben oder zu Lebzeiten die Gewissheit, dass ihr Geld in ihrem Sinne eingesetzt wird.

Nur dürfen Stiftungen keine Ersatzrolle spielen. Es braucht auch weiterhin einen starken, handlungsfähigen Staat. Das gilt besonders für die Kommunen. Sie sind für eine funktionierende Demokratie enorm wichtig.

Gewählte Vertreter in den Parlamenten, Kreistagen und Stadträten müssen auch weiterhin entscheiden, in welche Projekte der Großteil des verfügbaren Geldes in diesem Land fließt. Gleichzeitig sollten Stifter nicht verprellt werden. Ihr Geld ist flüchtig.