„Die Anschuldigungen gegen Deutschlands Schiedsrichter müssen überprüft werden. Genau und gewissenhaft.“

Das hört sich zunächst nach viel heißer Luft an, was Wissenschaftler in einer Studie über Wetteinsätze in der Fußball-Bundesliga herausgefunden haben. Auffälligkeiten bei drei Schiedsrichtern haben sie festgestellt. Beweisen können sie damit nichts. Sagen sie selbst. Vielleicht gibt es andere Gründe als Betrug. Man wolle nichts ausschließen.

Das ist ein bisschen so, als ob die Polizei einen Verdächtigen mit Handschellen abführt und dann erklärt, man wisse noch nicht einmal, ob überhaupt ein Verbrechen vorliege. Geschweige denn, ob der Verdächtige damit etwas zu tun hat. Erkenntnisse müssen andere liefern. Schönen Tag noch und Tschüss.

Kein Wunder, dass die Deutsche Fußball Liga etwas erstaunt über die Aufregung war, die die Studie auslöste. Auf die leichte Schulter sollten DFL und DFB die Ergebnisse der Wissenschaftler trotzdem nicht nehmen. Zu oft schon war die erste Reaktion der Fußball-Funktionäre bei Enthüllungen nämlich die eines rustikalen Verteidigers: Gefahr gar nicht erst aufkommen lassen und den Ball kompromisslos auf die Tribüne kloppen – Diskussion beendet. Nur dass sich hinterher doch meistens oft mehr als nur ein Körnchen Wahrheit in den Anschuldigungen feststellen ließ.

Diesmal ist man hoffentlich schlauer. Gerade bei den Summen, die bei Sportwetten im Einsatz sind. Es soll geprüft werden. Genau, gewissenhaft, aber ohne Vorverurteilung. Und wenn nur heiße Luft rauskommt? Gut so.