„Auch die Autofahrer sind aufgerufen, ihr Verhalten zu hinterfragen. Sie können dazu beitragen, den Verkehr zu entzerren.“

Satte 19 Stunden standen Autofahrer in Braunschweig 2016 im Stau. Das entspricht einer halben Arbeitswoche. In Wolfsburg mussten Autofahrer laut einer Studie ebenfalls Geduld mitbringen. Hier war es nur eine Stunde weniger.

Von einem Verkehrsinfarkt sind beide Städte weit entfernt. Ärgerlich sind die Staus aber allemal. Sie sorgen nicht nur für genervte Autofahrer, sie kosten die Städte Millionen von Euro. Auch der Bürger zahlt die Zeche: Firmen schlagen zusätzliche Transportkosten auf ihre Waren auf.

Doch wie lassen sich Staus vermeiden? Weitere Straßen sind keine Option. Niemand wünscht sich mit viel Geld ausgebaute Asphaltwüsten. Erstens könnte ein besseres Verkehrsmanagement eine effektivere Nutzung der Straßen ermöglichen. Eine Grüne Welle auf dem Ring in Braunschweig ist so wahrscheinlich wie der zweite deutsche Meistertitel für die Eintracht – oder für den darbenden VfL Wolfsburg.

Zweitens sind die Autofahrer aufgerufen, ihr Verhalten zu hinterfragen. Auch sie können dazu beitragen, den Verkehr zu entzerren. Sie sollten Spitzenzeiten umkurven und früher oder später ins Büro fahren. Sie sollten auch öfter mal auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen, Fahrgemeinschaften bilden, gleich das Rad nehmen beziehungsweise zur Arbeit, zum Supermarkt oder zum Kino laufen. 60 Prozent aller Wege legen die Menschen in unserer Region mit dem Auto zurück. Das ist eindeutig zu viel.