„Trittin will CDU und CSU im September in die Opposition verbannen.“

Stagnierende Umfragewerte? Erstarken des Mitbewerbers SPD durch den Schulz-Effekt? Niedersachsens Grüne wischen derlei Unbilden keck beiseite. Munter blasen die beiden Spitzenkandidaten für die Bundes- tagswahl zur Attacke auf die gesamte politische Konkurrenz. Die Basis trägt den Kurs der Lüneburger Bundestagsabgeordneten Julia Verlinden und ihres Göttinger Parlamentskollegen Jürgen Trittin begeistert mit.

Die Wahl des Duos, dieser Mischung aus unverbrauchter Professionalität der Umweltwissenschaftlerin und dem Erfahrungsschatz des taktisch gewieften ur-grünen Haudegens, ist zugleich eine Kampfansage an den Kuschelkurs der Bundespartei. Deren Führungskräfte für den Wahlkampf, Katrin Göring-Eckart und Cem Özdemir, schielen unverhohlen auf ein Bündnis mit der Union.

Trittin dagegen will CDU und CSU im September in die Opposition verbannen. Dass es sich dabei um mehr als starke Worte handelt, zeigen seine Argumente. Ob Rüstungsexporte, soziale Frage oder Klimaschutz – bei all diesen Punkten liegen Schwarze und Grüne in der Tat meilenweit auseinander. Aber auch die SPD erwartet kein Zuckerschlecken, wie Julia Verlinden am Beispiel Kohleausstieg androht.

Niedersächsischer Größenwahn? Die Stimmen zwischen Harz und Küste sind unabdingbar für einen grünen Erfolg im Bund. Das allein rechtfertigt das Selbstbewusstsein.