„Wenn Daten schützenswert sind, dann Patientendaten.“

Seit vier Jahren modert das verlassene Kreiskrankenhaus Gifhorn vor sich hin. Jetzt haben engagierte Internet-Filmer sich über Gesetze und halbherzige Absperrungen hinweggesetzt und sich auf dem Gelände genauer umgeschaut.

Das Ergebnis: unappetitliche Bilder und ein unappetitlicher juristischer Streit über angeblich ungeschützte Patientenakten und verletztes Hausrecht. Helios legt seine Hand dafür ins Feuer, dass es diese Akten nicht gibt. Es wäre für Patienten und Unternehmen gut, wenn nicht doch das Gegenteil hieb- und stichfest bewiesen würde. Namen zeigen die „Lostspaces“-Leute noch keine. Dafür umso eindrücklicher, dass die Zugangssperren zum Gelände kein Hindernis darstellen. Zumindest hier ist Helios widerlegt. Das schürt Zweifel. Und das ist schon zu viel. Denn die Landesdatenschutzbeauftragte betont: Wenn Daten schützenswert sind, dann Patientendaten. Es wäre allerdings zu einfach, Helios als unverantwortlich zu brandmarken. Den Umzug hat 2012 ein anderer Klinikbetreiber organisiert, die Rhön AG. Aus deren damaliger Chefetage ist heute keiner mehr bei Helios. Insofern hat Helios mit dem neuen Klinikum auch eine ungewollte Altlast eingekauft. Dann kam auch noch Pech beim Verkauf der Liegenschaft dazu, während Gifhorn dringend auf Bauland wartet. All das verlängert das Leiden an der anscheinend unbezähmbaren Ruine. Gerade deswegen wäre ein baldiger Abriss die in jeder Hinsicht sauberste Lösung.