Braunschweig. TU-Professor Arno Kwade verweist auf die zahlreichen Warnsysteme, mit denen die Fahrzeuge heutzutage ausgerüstet sind.

Ein Leser der sich „Gast“ nennt fragt auf unseren Internetseiten:

Hat man eigentlich schon einmal ein E-Fahrzeug demoliert und den Test veröffentlicht? Was passiert mit der Batterie?

Die Antwort recherchierte Lars Rücker

Über brennende Handy-Akkus ist in der Vergangenheit viel berichtet worden. Besteht diese Gefahr auch für Batterien von Elektro-Autos? Diese Frage stellt sich unser Leser. Professor Arno Kwade, Sprecher der Battery Lab Factory an der Technischen Universität Braunschweig, hält die Gefahr der Entflammbarkeit bei einem Auto mit Verbrennungsmotor für ungleich höher: „Diese Antriebe sind allein durch ihren Treibstoff anfälliger als E-Fahrzeuge.“

„Andere Antriebe sind durch ihren Treibstoff anfälliger.“
„Andere Antriebe sind durch ihren Treibstoff anfälliger.“ © Arno Kwade, Sprecher der Battery Lab Factory an der TU Braunschweig

Damit ein E-Auto brennt, müsse eine gewaltige Kraft direkt auf die Batterie wirken. „Es müsste ein metallischer Gegenstand direkt in die Zellen einschlagen oder die Batterie im Innern massiv verformt werden, aber das ist sehr unwahrscheinlich“, sagt Kwade.

Die Energiespeicher der Fahrzeuge sind nämlich häufig in der Nähe der Achse angebracht und somit geschützt. Außerdem umgibt sie zumeist eine schwer durchdringbare Hülle. Tritt dennoch ein Fremdkörper ein, gibt es eine Reaktion. „Es muss zu einem Kurzschluss innerhalb der Zelle, zu einem Kontakt von positiven und negativen Pol kommen, um eine Batterie entzünden zu können“, erklärt Kwade. Anschließend stiegen die Temperaturen und könnten so nach und nach andere Bestandteile der Batterie entzünden. Allerdings nur, wenn genügend Sauerstoff vorhanden ist. Die Hersteller verschiedener E-Autos seien allerdings für genau diesen Fall gewappnet. Die meisten Batterien verfügen Kwade zufolge über einen zusätzlichen Schutz, der im Falle einer Beschädigung kaum Luft eintreten lässt.

Bei einem möglichen Batterie-Brand können Kohlenstoff-Verbindungen austreten wie beim Entflammen eines Verbrennungsmotors. Bindemittel im Inneren der Zelle verhindern das eventuelle Auslaufen von Elektrolyten. Kwade verweist außerdem auf die zahlreichen Warnsysteme, mit denen die Autos heutzutage ausgerüstet sind.