Braunschweig. Die Bundesregierung will härter gegen Eltern von Kita-Kindern vorgehen, die sich einer Impfberatung verweigern. Es drohen sogar Strafen.

„Dass noch immer Menschen an Masern sterben, kann niemanden kalt lassen“, sagte Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) am Freitag. „Deshalb verschärfen wir jetzt die Regelungen zum Impfschutz.“ Diskutiert wurde das am Freitag auch in unserer Region.

Im Kern geht es darum: Die Bundesregierung will härter gegen Eltern von Kita-Kindern vorgehen, die sich einer Impfberatung verweigern. Das sieht der Entwurf eines Gesetzes hervor, das am 1. Juni im Bundestag beschlossen werden soll. Danach müssen Kitas künftig jene Eltern, die eine Impfberatung ausschlagen, beim Gesundheitsamt melden. Der Nachweis einer Impfberatung bei der Kita ist seit Mitte 2015 Pflicht. Wer sich hartnäckig weigert, könnte schon jetzt mit einer Geldbuße in Höhe von bis zu 2500 Euro belegt werden. Kitas konnten bisher selbst entscheiden, ob sie Eltern beim Gesundheitsamt melden, die keine Impfberatung belegen. Eine generelle Impfpflicht hatte Gesundheitsminister Gröhe (CDU) zuletzt ausgeschlossen.

Dass die Bundesregierung die Regelungen zum Impfschutz verschärfen will, kann die Vorsitzende des Braunschweiger Stadtelternrates, Irene Stroot, nachvollziehen. Nicht geimpfte Kinder gefährdeten schließlich unter Umständen ihre Spielkameraden.

Allerdings sei es auch wichtig, Impfgegner nicht zu stigmatisieren – vielmehr müsse es einen Austausch geben. In den Kitas wäre dazu umfassendere Beratung wünschenswert, findet die Diplom-Pädagogin. Öfter sollten unabhängige Experten von Forschungsinstituten eingeladen werden. Informationsmaterial in Form von neutralen Studien hält Stroot für unabdingbar. Aber: „Es muss jemanden geben, den man persönlich ansprechen kann in Bezug auf Risiken und Nebenwirkungen von Impfungen.“