Braunschweig. Das rät ein Sozialarbeiter von der Drogenberatung.

Unsere Leserin Yuhua Mooshake fragt auf unserer Facebook-Seite:

Was können wir Eltern tun, wenn Kinder Drogen nehmen?

Die Antwort recherchierte Johannes Kaufmann

Mit pauschalen Verhaltensregeln für Eltern, die vermuten, dass ihr Kind Drogen nimmt, tut Klaus Bremer-Huhn, stellvertretender Leiter der Jugend- und Drogenberatung Braunschweig (Drobs) sich schwer. „Solche allgemeinen Aussagen nutzen nicht viel“, sagt er. Grundsätzlich empfiehlt er, sich an die Drobs zu wenden, die Beratungen für Angehörige anbietet. „Es ist immer besser, einen konkreten Fall zu betrachten“, sagt Bremer-Huhn.

Auch der häufig auftretende Konflikt zwischen Härte und Nachgiebigkeit sei nicht pauschal zu klären: „Für manche Jugendliche ist ein hartes Verbot genau das, was sie brauchen. Bei anderen kann das die Beziehung zu den Eltern beschädigen.“ Umgekehrt könne Nachsicht bei manchen die Beziehung stärken und damit die Stabilität bieten, um sich von Drogen nicht verlocken zu lassen, während es anderen durch zu viel Nachsicht an Orientierung mangeln und in die Gefahr bringen könne, abzurutschen.

Gibt es also keine Empfehlung an Eltern? „Wichtig ist, dass Eltern ihre eigene Position zu Drogen deutlich machen“, sagt Bremer-Huhn dann doch. Das gebe Orientierung. Wenn das Kind dann von den Vorgaben der Eltern abweiche, müssten sie entscheiden, ob sie mit Zwang reagieren oder dem Jugendlichen deutlich machen, dass sie sein Verhalten zwar falsch finden, es aber letztlich in seiner Verantwortung liege.

„Eltern sollten sich bewusst machen, welches Verhalten sie vertreten und auch durchziehen können“, sagt Bremer-Huhn. Wer schon wisse, dass er harte Strenge nicht durchhalten werde, müsse einen anderen Weg gehen.

Michaela Goecke, Leiterin des Referats für Suchtprävention der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, rät ebenfalls, vor allem mit dem Kind in Kontakt zu bleiben. Im Gespräch mit dem Kind sollten Eltern keinen Vorwurf machen, sondern eher ihre Sorge und Unterstützung zum Ausdruck bringen.

Außerdem sollten Eltern sich Hilfe von außen holen. Im Netz gibt es etwa die Elternberatung bei Suchtgefährdung und Abhängigkeit von Kindern und Jugendlichen – kurz ELSA. Hier gibt es Infos zum Thema Drogen und Sucht, aber auch die Möglichkeit zur anonymen Beratung. Auf www.drugcom.de finden Eltern ein Drogenlexikon mit Infos über verschiedene Substanzen.