Wolfsburg. Die Produktion in Wolfsburg soll deshalb allerdings nicht eingestellt oder reduziert werden, sondern im Gegenteil ausgebaut.

Unser Leser Martin Kämmer fragt:

„Kaufprämie schön und gut, ist nicht die Reichweite das wichtigste Kriterium für den Kauf eines E Autos?“

Dazu recherchierte Christina Lohner

Die Grünen bezeichneten die Kaufprämie für Elektro-Autos treffenderweise als „Rohrkrepierer“. In Niedersachsen wurde sie nach Angaben des KFZ-Verbands Niedersachsen-Bremen bis Mitte Oktober gerade einmal 417 Mal beantragt. Bundesweit seien es 4451 Anträge gewesen – das entspricht etwa einem Prozent der von der Bundesregierung und den Herstellern bereitgestellten Summe von 1,2 Milliarden Euro.

Nicht nur der hohe Preis hält die Kunden also offenbar vom Kauf eines E-Autos ab. Zwei weitere Hürden scheinen noch zu hoch: die lückenhafte Lade-Infrastruktur und die Reichweite, wie auch unser Leser betont. Doch die Autobauer kommen hier nun wenigstens voran. In ein paar Monaten will Volkswagen den neuen E-Golf einführen, der mit einer Ladung statt bisher 190 immerhin 300 Kilometer schaffen soll.

Die höhere Reichweite halten die Wolfsburger wie unser Leser für entscheidend: VW rechnet deshalb mit einem steigenden Absatz – was wiederum einen Ausbau der Produktion bedeutet. Nach Informationen unserer Zeitung soll beim E-Golf im nächsten Jahr zum einen die Stückzahl in Wolfsburg erhöht werden. Zum anderen wird das Modell künftig auch in Dresden gebaut. Darüber hatte zuerst die „Mitteldeutsche Zeitung“ berichtet.

Offiziell ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Nach Angaben eines VW-Sprechers wird diese bis spätestens Ende November erwartet. Ab dem Frühjahr 2017 sollen in Dresden demnach wieder Autos gebaut werden. Zum Besucherzentrum für Elektromobilität wurde die Gläserne Manufaktur bereits umgebaut. Womöglich soll der Standort auch in der Produktion zum Zentrum für Elektromobilität werden.

Für 2020 war bereits der Start des elektrischen Phaeton angekündigt worden. Das vorerst letzte Modell des Luxuswagens war im März in Dresden vom Band gerollt. Fürs Frühjahr 2017 kündete VW an, in Dresden mehrere Fahrzeuge aus unterschiedlichen Segmenten zu produzieren. 400 der 500 Mitarbeiter werden bis dahin an anderen Standorten eingesetzt, vor allem Zwickau. Dort wiederum wurden deshalb die Verträge der 640 Leiharbeiter nicht verlängert. Wer wann nach Dresden zurückkehre, sei noch nicht beschlossen, sagte am Donnerstag ein Sprecher. „In diesem Jahr ist das noch kein Thema.“

Um die Ausrichtung der einzelnen VW-Standorte ringen zurzeit Vorstand und Betriebsrat, am Ende der Verhandlungen soll ein „Zukunftspakt“ stehen. In Wolfsburg wurden nach Unternehmensangaben seit dem Produktionsbeginn 2014 rund 60 000 Wagen des E-Golf und des GTE als Plug-In-Hybrid gebaut. Sie werden auf einer Linie mit den konventionell angetriebenen Autos gefertigt. Wie viele ab dem nächsten Jahr produziert werden, soll einem Sprecher zufolge ebenfalls bis spätestens Ende November entschieden sein. Die Produktion im Mix erlaubte es, die Fertigung von Elektro-Fahrzeugen je nach Kundenbedarf auch kurzfristig hochzufahren.

Die unterschiedliche Auslastung einzelner Werke federt VW durch die Verschiebung von Produktionskontingenten ab. So war bislang geplant, dass das gut ausgelastete Wolfsburger Stammwerk 18 000 Golf-Einheiten an Zwickau abgibt. Die Sachsen wiederum sollen Passat-Kontingente an Emden abgeben, das wegen des Liefer-Boykotts durch den Zulieferer Prevent Kurzarbeit anmelden musste. In Wolfsburg hingegen läuft die Fertigung von Tiguan und Touran auf vollen Touren.

Daimler kündigte am Donnerstag indes an, sein neues E-Auto in Bremen zu bauen. 2019 soll der erste Wagen der Marke EQ in Serie gehen: ein Stadtgeländewagen mit mehr als 500 Kilometern Reichweite.

Die Highlights der größten Autoshow 2016

Alle zwei Jahre findet in Paris eine der weltweit größten Autoshows statt. Bei Volkswagen und Mercedes stehen alle Zeichen auf Elektro. Beim Autosalon Paris (Mondial de l'Automobile) wird eine Elektroauto-Studie von Mercedes-Benz der Generation „EQ“ präsentiert.
Alle zwei Jahre findet in Paris eine der weltweit größten Autoshows statt. Bei Volkswagen und Mercedes stehen alle Zeichen auf Elektro. Beim Autosalon Paris (Mondial de l'Automobile) wird eine Elektroauto-Studie von Mercedes-Benz der Generation „EQ“ präsentiert. © dpa | Uli Deck
Eine weitere Elektroauto-Studie von Mercedes: der „Vision Mercedes-Maybach 6“.
Eine weitere Elektroauto-Studie von Mercedes: der „Vision Mercedes-Maybach 6“. © dpa | Uli Deck
Zum Aufklappen: der neue „Trezor“ von Renault.
Zum Aufklappen: der neue „Trezor“ von Renault. © dpa | Ian Langsdon
Klein aber oho: der Smart „fortwo electric drive tailor made“.
Klein aber oho: der Smart „fortwo electric drive tailor made“. © dpa | Uli Deck
Herbert Diess, Markenvorstand von Volkswagen (VW), präsentiert beim Autosalon Paris (Mondial de l Automobile) den VW I.D. Vom 1. bis 16. Oktober steht die alle zwei Jahre stattfindende Messe Auto-Interessierten offen.
Herbert Diess, Markenvorstand von Volkswagen (VW), präsentiert beim Autosalon Paris (Mondial de l Automobile) den VW I.D. Vom 1. bis 16. Oktober steht die alle zwei Jahre stattfindende Messe Auto-Interessierten offen. © dpa | Uli Deck
Der VW I.D. ist ein Konzeptauto mit rein elektrischem Antrieb.
Der VW I.D. ist ein Konzeptauto mit rein elektrischem Antrieb. © dpa | Uli Deck
Ebenso stellte VW den Tiguan R-Line vor.
Ebenso stellte VW den Tiguan R-Line vor. © dpa | Uli Deck
Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter von Mercedes-Benz Cars, zeigt die Elektroauto-Studie von Mercedes-Benz der Generation EQ.
Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG und Leiter von Mercedes-Benz Cars, zeigt die Elektroauto-Studie von Mercedes-Benz der Generation EQ. © dpa | Uli Deck
Opel möchte mit seinem Modell Ampera e punkten.
Opel möchte mit seinem Modell Ampera e punkten. © dpa | Uli Deck
Ian Robertson, BMW-Vorstand für Verkauf und Marketing, steht neben einer Sonderauflage des E-Sportwagens BMW i8.
Ian Robertson, BMW-Vorstand für Verkauf und Marketing, steht neben einer Sonderauflage des E-Sportwagens BMW i8. © dpa | Uli Deck
Der BMW i3 präsentiert sich mit einer neuen Batterie und höherer Reichweite.
Der BMW i3 präsentiert sich mit einer neuen Batterie und höherer Reichweite. © dpa | Uli Deck
Ebenfalls aus Bayern der X2 Concept.
Ebenfalls aus Bayern der X2 Concept. © dpa | Uli Deck
Ganz in Weiß: der Porsche Panamera 4 e-hybrid.
Ganz in Weiß: der Porsche Panamera 4 e-hybrid. © dpa | Uli Deck
Audi stellt das S5 Sportback vor.
Audi stellt das S5 Sportback vor. © dpa | Uli Deck
Auch der neue Audi Q5 darf natürlich nicht fehlen.
Auch der neue Audi Q5 darf natürlich nicht fehlen. © dpa | Uli Deck
Im Streifenlook: der Mini Clubman John Cooper Works.
Im Streifenlook: der Mini Clubman John Cooper Works. © dpa | Uli Deck
Der neue Ferrari LaFerrari Aperta zieht viele neugierige Blicke auf sich.
Der neue Ferrari LaFerrari Aperta zieht viele neugierige Blicke auf sich. © REUTERS | BENOIT TESSIER
Citroen hat eine neue Version des C3 im Gepäck.
Citroen hat eine neue Version des C3 im Gepäck. © REUTERS | BENOIT TESSIER
Honda wartet mit einem Prototyp auf: der Civic Type R.
Honda wartet mit einem Prototyp auf: der Civic Type R. © REUTERS | BENOIT TESSIER
Knallrot und kein Gummiboot: der Kia Rio.
Knallrot und kein Gummiboot: der Kia Rio. © REUTERS | BENOIT TESSIER
Hochglanzpoliert zeigt sich der Genesis New York Concept.
Hochglanzpoliert zeigt sich der Genesis New York Concept. © REUTERS | BENOIT TESSIER
Futuristischer Japaner: Mitsubishi Concept EX.
Futuristischer Japaner: Mitsubishi Concept EX. © REUTERS | BENOIT TESSIER
1/22