Stuttgart. Ferdinand Piëchs Stuhl im Aufsichtsrat der Porsche SE wackelt einem Bericht zufolge. Es ist der letzte verbliebene Posten des 79-Jährigen im Konzern.

Ferdinand Piëch könnte in Sachen VW nun völlig ins Abseits geraten und seinen Sitz im Aufsichtsrat der Porsche-Holding SE (PSE) verlieren. Das berichtete die „Bild am Sonntag“. Ob es tatsächlich so kommt, ist nach Informationen unserer Zeitung aber längst nicht entschieden. Denn Piëch könnte Anspruch auf einen Aufsichtsratssitz haben.

Fakt ist: Am 30. Mai muss auf der Hauptversammlung der PSE ein neuer Aufsichtsrat gewählt werden. Das Unternehmen hält die VW-Aktienpakete der Familien Porsche und Piëch und damit die Mehrheit der VW-Stammaktien. Wie es in dem Bericht heißt, wollen die Familien Ferdinand Piëch aus dem Aufsichtsrat verdrängen.

Piëch war bei VW zunächst Vorstandschef, später Aufsichtsratsvorsitzender. Im Frühjahr 2015 distanzierte er sich vom damaligen VW-Vorstandschef Martin Winterkorn. Den anschließenden Machtkampf verlor Piëch und zog sich aus dem VW-Aufsichtsrat zurück. Danach war es ruhig um ihn geworden, seinen Sitz im PSE-Aufsichtsrat behielt er aber.

Vor einigen Wochen berichteten Medien, dass Piëch Mitglieder des VW-Aufsichtsratspräsidiums in Zusammenhang mit dem Abgas-Betrug belastet – unter ihnen Wolfgang Porsche, VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh und Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Piëch habe vor der Staatsanwaltschaft Braunschweig ausgesagt, sie hätten schon im Frühjahr 2015 von den Verfehlungen gewusst und nicht – wie behauptet – erst seit September 2015. Die Beschuldigten wiesen die Vorwürfe zurück.