Hattorf. Ob in Hattorf, Pöhlde oder im Eichsfeld, momentan klappert es wieder lautstark: Viele Störche sind aus ihrem Winterquartier zurück. Die Infos.

Im Südharz wird kräftig geklappert! Unter anderem in Hattorf und Pöhlde haben Storchenpaare wieder ihre Nester bezogen, die Frühlingsboten sind aus ihren warmen Winterquartieren im Süden zurück nach Mitteleuropa gekehrt. Hier verbringen die großen Stelzvögel die Sommermonate und ziehen ihren Nachwuchs auf.

In Hattorf hat ein Paar wie schon in den vergangenen Jahren den Horst auf dem Schornstein der Alten Molkerei bezogen. Dem Osteroder Fotografen Christian Würzbach gelangen dabei ganz besondere Aufnahmen, er erwischte die Tiere beim Liebesakt in luftiger Höhe. „Da bahnt sich bald Nachwuchs an“, kommentierte er seine Bilder freudig. Seit 2012 wird das Nest in Hattorf regelmäßig angeflogen und genutzt.

Störche nisten in Pöhlde und im Harzer Umland - Futter gibt es in der Oderaue

In Pöhlde ist ein Storchennest ebenfalls mitten im Ort zu finden, und zwar an der Grundschule. Weitere Paare brüten zudem im Umland und nutzen die Oderaue als reichhaltige Nahrungsquelle. Hier finden die Fleischfresser Kleintiere wie Regenwürmer, Insekten, Frösche oder Mäuse und können zudem auf Fischfang gehen. Auch Aas zählt zum Speiseplan, etwa ein Siebtel des Körpergewichts von grob 3,5 Kilogramm braucht ein erwachsenes Tier täglich an Nahrung.

Ein Storchenpaar sitzt am 9. März 2024 im Licht der Dämmerung auf dem Schornstein der alten Molkerei in Hattorf.
Ein Storchenpaar sitzt am 9. März 2024 im Licht der Dämmerung auf dem Schornstein der alten Molkerei in Hattorf. © FMN | Robert Koch

Im benachbarten Eichsfeld, unter anderem in Gieboldehausen oder in den Wiesen rund um den Seeburger See, sind die Störche ebenfalls wieder eingeflogen. Ob es sich an den einzelnen Nestern tatsächlich um dieselben Tiere wie in den vergangenen Jahren handelt, lässt sich allerdings nicht immer feststellen. Nur, wenn die Vögel beringt wurden, können sie zweifelsfrei identifiziert werden.

Ost- vs. Westzieher: Wo die Störche überwintern und wie sie zurückkommen

Bei den nun zurückgekehrten Vögeln dürfte es sich um sogenannte Westzieher handeln, die auf ihrem Weg zu und von den Winterquartieren in Westafrika das Mittelmeer bei Gibraltar überqueren.

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Sie erreichen meist etwas früher die Brutgebiete in Europa als die Ostzieher, die über den Bosporus fliegen. Etliche Westzieher sparen sich sogar den ganzen Weg und überwintern mittlerweile auf der iberischen Halbinsel oder in Nordafrika.

Sind Störche bedroht? Population der Weißstörche in Deutschland hat sich erholt

In Deutschland hat sich die Population der Weißstörche seit einem historischen Tiefstand Mitte der 1980er Jahre, als nur noch knapp 3.000 Brutpaare gezählt wurden, deutlich erholt. Nach aktuellen Zählungen sind es mittlerweile rund 10.000 Paare, die in Deutschland brüten und ihren Nachwuchs großziehen.

Ein Storchenpaar hat wieder sein Nest auf dem Schornstein der alten Molkerei in Hattorf bezogen. Es bahnt sich bereits Nachwuchs an.
Ein Storchenpaar hat wieder sein Nest auf dem Schornstein der alten Molkerei in Hattorf bezogen. Es bahnt sich bereits Nachwuchs an. © privat | Christian Würzbach

In der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland wird der Weißstorch daher nur noch in der Kategorie V geführt, in der sogenannten Vorwarnliste. Weltweit geht man von etwa 230.000 Paaren aus, die IUCN, die Weltnaturschutzunion, stuft den Weißstorch daher als „nicht gefährdet“ ein.

Nachwuchs bei den Störchen: Mitte August geht es erstmals auf die Reise in den Süden

In den kommenden Monaten können aufmerksame Beobachter das Treiben der Rotbeine in der Region nun gut beobachten. Bis die Küken schlüpfen, dauert es allerdings noch eine Weile. Gut ein Monat werden die Eier von beiden Partnern ausgebrütet, im Schnitt kann mit drei Jungtieren pro Gelege gerechnet werden. Bis der Nachwuchs flügge ist, vergehen nochmals rund zwei Monate.

Mitte August werden sich die Jungvögel dann auf ihre erste Reise in den Süden machen. Die Eltern folgen etwas später, wenn sie nach der anstrengenden Aufzucht frische Kräfte gesammelt haben.

Natur- und Tier-Bilder im Harz: Leserfotos 15.2.-21.2.2024

Ein Höckerschwan bei der morgendlichen Gymnastik.
Ein Höckerschwan bei der morgendlichen Gymnastik. © privat | Roland Wittenberg
Zwei Kormorane am Herzberger Juessee.
Zwei Kormorane am Herzberger Juessee. © privat | Roland Wittenberg
Abendrot.
Abendrot. © privat | Ines Hermann
Vorboten des Frühlings.
Vorboten des Frühlings. © privat | Heinz Geile
Baumpilzfamilie.
Baumpilzfamilie. © privat | Helmut Kothe
Der Turm auf dem Ravensberg in Bad Sachsa, in schwarz-weiß.
Der Turm auf dem Ravensberg in Bad Sachsa, in schwarz-weiß. © privat | Karl Heinrich
Sperber.
Sperber. © privat | Roland Wittenberg
Sumpf-Weidenmeise.
Sumpf-Weidenmeise. © privat | Roland Wittenberg
Im Rausch.
Im Rausch. © privat | Roland Wittenberg
Eine Blaumeise fliegt auf eine Futtersäule.
Eine Blaumeise fliegt auf eine Futtersäule. © privat | Roland Wittenberg
Winter ohne Schnee auf dem Brocken.
Winter ohne Schnee auf dem Brocken. © privat | Daniel Schwarz
Urige Fels-Gipfel.
Urige Fels-Gipfel. © privat | Daniel Schwarz
Siebertal im Sommer: Mal was Saftig-grünes gegen das ständige Grau...
Siebertal im Sommer: Mal was Saftig-grünes gegen das ständige Grau... © privat | Daniel Schwarz
Wunder der Natur.
Wunder der Natur. © privat | Irmgard Meyer
Der Blaue See.
Der Blaue See. © privat | Irmgard Meyer
Der Blaue See.
Der Blaue See. © privat | Irmgard Meyer
Blick vom Aussichtsturm auf die Rappbodetalsperre mit Hängebrücke.
Blick vom Aussichtsturm auf die Rappbodetalsperre mit Hängebrücke. © privat | Helga Bönhold
Frühling lässt sein blaues Band...
Frühling lässt sein blaues Band... © privat | Helga Bönhold
Ein Kleinod im Ostharz - der Blaue See mit grünem Wasser.
Ein Kleinod im Ostharz - der Blaue See mit grünem Wasser. © privat | Helga Bönhold
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