Bad Lauterberg. Der GEW-Ortsverband Lauterberg/Sachsa kritisiert die Situation an der Grundschule am Hausberg und setzt sich gegen Schulausfall ein.

Bei der Jahreshauptversammlung des Ortsverbands Bad Lauterberg/Bad Sachsa der Bildungsgewerkschaft GEW haben zwei aktuelle Schulthemen für Diskussionsstoff gesorgt: die Raumnot in der Grundschule am Hausberg in Bad Lauterberg im Harz und die bürokratischen Hindernisse für Lehrkräfte im Ruhestand, die weiter unterrichten wollen, um Unterrichtsausfall zu vermeiden.

Bereits im Jahr 2014 hatte die GEW vor der Schließung von gleich zwei Grundschulen im Bad Lauterberger Stadtgebiet gewarnt - vor allem hatte die Gewerkschaft die Auflösung der zeitgemäß modernen, intakten und barrierefreien Schulräumlichkeiten der ehemaligen Grundschule Barbis kritisiert. Nun sieht sie ihre Bedenken als berechtigt erwiesen. In der Grundschule am Hausberg herrscht Raumnot: Wenn alle vier Jahrgänge vierzügig sind, gebe es nicht genügend Klassenräume. Deswegen würden eigentlich viel zu kleine Räume zu Klassenräumen umgewidmet und die Auflösung von weiteren Fachräumen stehe bevor, wenn nicht eine zündende, realisierbare Neu- oder Anbauidee komme. Das Problem hat auch der Stadtrat von Bad Lauterberg erkannt und sucht gemeinsam mit der Verwaltung nach einer Lösung. Das gestaltet sich jedoch als schwierig, weil die finanziellen Mittel und der Platz begrenzt sind.

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Südharzer Lehrer im Ruhestand wollen bei Unterrichtsausfall unterstützen

Ein weiteres Thema bei der Versammlung waren bürokratische Hindernisse für Lehrkräfte im Ruhestand, die bereit sind, noch Unterricht zu erteilen und den landesweit beträchtlichen Unterrichtsausfall ein wenig abzumildern, so die GEW. Es sei schon grotesk, als gestandene Lehrkraft für jeden auf ein paar Monate befristeten Vertretungsvertrag neben anderen Papieren immer wieder ein großes polizeiliches Führungszeugnis beibringen zu müssen, merkte eine Teilnehmerin an. Kritikwürdig sei aber vor allem, dass bislang der Wille schwer erkennbar sei, Unterrichtsausfälle wirklich zu verringern. Eine Schule könne nämlich, selbst bei einer nur 80-prozentigen Unterrichtsversorgung, erst dann eine Vertretungslehrerin bekommen, wenn eine Langzeit-Erkrankung einer Lehrkraft vorliegt.

Dazu wurde in der Versammlung vereinbart, dass der Landtagsabgeordnete Alexander Saade sowie die Kultusministerin Briefe des GEW-Ortsverbands zum Thema erhalten. Von Saades Büro kam zügig eine Antwort. Es wurde inzwischen zugesagt, dass die Einstellung von Lehrkräften im Ruhestand mit Teilzeitverträgen erleichtert werden solle. Im Ministerium befasse man sich zurzeit intensiv mit der Angelegenheit, hieß es in der Antwort.

GEW Bad Lauterberg/Bad Sachsa bangt um Mitglieder

Der Vorsitzende des GEW-Ortsverbands, Frieder Berndt, stellte im Vorstandsbericht fest, dass die Mitgliederzahlen in der aktiven Lehrerschaft sich unbefriedigend entwickelten. Auch würden Angebote der GEW auf allen Ebenen nicht zufriedenstellend angenommen, trotz Presseankündigungen, Aushängen und häufig auch persönlicher Ansprache. Weiter berichtete Berndt, dass in 2023 zwei weitere Grundschulen, die Grundschulen Bad Lauterberg und Scharzfeld, mit Zuwendungen der GEW für die Anschaffung von Sprachfördermaterialien bedacht wurden.

Horst Schwedhelm berichtete ergänzend von der Jubiläumsveranstaltung der KGS Bad Lauterberg. Er hob zudem hervor, dass die Lauterberger Demonstration gegen rechtsextreme Umtriebe durch beachtenswerte Statements von KGS-Schülern eröffnet wurde.

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Wahlen beim GEW-Ortsverband Bad Lauterberg/Bad Sachsa:

  • 2. Vorsitzende: Gabriele Vitalis-Berndt
  • Kassenwart: Horst Schwedhelm
  • 2. Kassenprüferin: Erika Schäfer

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