St. Andreasberg. Der Umbau der unter Denkmalschutz stehenden Fabrik ist komplizierter als gedacht.

Eigentlich hatte Martin Raschke geplant, seine Paintball-Anlage in diesem Monat zu öffnen. „Doch wir sind mit dem Umbau des Fabrikgeländes in Silberhütte noch nicht fertig“, erzählt der Unternehmer. Er rechnet jetzt damit, die Halle am Samstag, 7. Oktober, der Öffentlichkeit vorstellen zu können.

Die Bauarbeiten in der seit Jahren leerstehenden Fabrikanlage, die unter Denkmalschutz steht, sind teilweise komplizierter als gedacht, erklärt Raschke, der eine sechsstellige Summe investiert, um auf einer Fläche von 4 300 Quadratmetern den Spielbetrieb zu ermöglichen. Paintball ist eine Art modernes Räuber- und Gendarm-Spiel, bei dem die Mitspieler aus Druckluft-Waffen mit kleinen Farbkügelchen schießen.

Insgesamt 800 Quadratmeter Spielfläche sollen auf zwei Ebenen in der ehemaligen Fabrik entstehen, die er geerbt habe, berichtet der 32-Jährige. Zudem soll Anfang des kommenden Jahres ein 3 500 Quadratmeter großes Außengelände eröffnet werden, auf dem auch im Winter bei Schnee gespielt werden kann. „Geplant haben das alles Richter-Architekten aus Braunlage“, sagt Raschke.

Stellwände stehen schon

Und die Planung war zunächst noch ehrgeiziger, denn Raschke wollte die Anlage im Juni eröffnen, „doch der Termin war erst recht nicht zu halten“, betont er, denn es hatte Probleme mit der Baugenehmigung gegeben, weil der Landkreis Goslar Forderungen stellte, mit denen der Investor zunächst nicht gerechnet hatte. Doch mittlerweile habe er diese erfüllt. Raschke lobt denn auch in diesem Zusammenhang die Zusammenarbeit mit der zuständigen Behörde.

Bereits fertig ist der Keller der ehemaligen Fabrik, in dem der Investor Stellwände aufgebaut hat, die den Besuchern als Sicht- und Schießschutz dienen sollen. „Die müssen wir nicht mal streichen, denn nach ein paar Wochen Betrieb dürften die alle kunterbunt sein“, ist er überzeugt.

Denn die Besucher schießen mit kleinen Farbkügelchen. „Die bestehen aus Lebensmittelfarbe, die voll biologisch abbaubar ist“, sagt Raschke. Dennoch sei es ratsam, sich hinter den Stellwänden zu verstecken, um nicht getroffen zu werden. „Das zwirbelt ganz schön, da hat man eine Woche lang einen blauen Fleck“, sagt er.

Großes Interesse

Es gebe aber spezielle Schutzkleidung, die man auch leihen könne, um die kurzen Schmerzen zu verhindern. „Ein dicker Pullover tut es aber meist auch“, meint er. Raschke baut in das ehemalige Fabrikgebäude nicht nur das Spielgelände hinein, sondern auch nach Geschlechtern getrennte sanitäre Anlagen und Umkleidekabinen. „Weil ja auch im Winter draußen gespielt werden kann, wollen wir in den Duschen beheizbare Fliesen installieren“, kündigt er an. Mit diesen Arbeiten sei er derzeit beschäftigt.

Das Interesse sei bereits hoch. Es gebe viele Anfragen von Vereinen, jungen Familien oder Schulklassen, die während des Harzaufenthalts Paintball spielen wollen, sagt Raschke. „Ich habe auch schon einige Buchungen für Kindergeburtstage“, sagt er.

Raschke ist überzeugt davon, dass diese Freizeiteinrichtung den Tourismus beleben wird, zumal es seinen Informationen zufolge keine weitere Anlage dieser Art im Landkreis Goslar gebe. Weiter werde ein kleiner Kiosk errichtet, an dem sich die Spieler etwas zu Trinken und Kleinigkeiten zu Essen kaufen können.