Osterode. Das nächste ABO-Schauspiel in der Stadthalle Osterode findet am Mittwoch, 15. März, statt. Veranstaltungsbeginn ist um 20 Uhr.

Mit einer Neuproduktion, einer Auftragsarbeit zum 500. Jahrestag der Reformation, widmet sich das Theater-Team der faszinierenden Gestalt Martin Luther. Wie Luther wurde was er war – und wie Luther aufhörte, Luther zu sein – so beschreibt der Autor John von Düffel seinen Ansatz. So entsteht ein spannendes Persönlichkeitsbild dieser großen historischen Figur. Und so lässt sich ein Bogen spannen zu dem, was wir heute an religiösem Extremismus erleben.

An Luthers Beispiel erzählt der Autor die Geschichte einer Radikalisierung. Wie einer zum Hassprediger wurde, der als Gottsuchender begann. Eine Geschichte voll Faszination und Spannung, zutiefst persönlich und voll Bedeutung für die Welt von heute.

Der junge Bettelmönch Martinus ist ein Berufener, der seiner weltlichen Karriere abgeschworen hat, um sein Leben Gott zu weihen. Martinus, bekannter als Martin Luther, sorgte für eine der massivsten Zäsuren in der Geschichtsschreibung. Fünfhundert Jahre ist das jetzt her. Der kleine Mönch, einst ein Häuflein Elend angesichts der eigenen Sündhaftigkeit, gebeutelt und erdrückt von Selbstzweifeln, fordert die größte Macht der Welt heraus, zieht die grundlegendsten Glaubenssätze infrage, prangert Korruption und Bigotterie der päpstlichen Kurie an, wettert gegen den Ablass. Er krempelt die Welt um, religiös wie politisch.

Doch hier ist sein Weg nicht zu Ende. Der einst junge Revolutionär wird alt, wird krank, wird fett, verhärtet und verbittert nach all den Kämpfen seines Lebens.