Herzberg. Musikalische Reihe anlässlich des Reformationsjubiläums beginnt am Sonntag in Herzberger Kirche.

Am kommenden Sonntag, 22. Januar, führen die Herzberger Kantorei, die Musikgemeinde Osterode, Mitglieder des Herzberger Kammerchores und der Jugendkantorei in einer Konzertandacht zum Ende des Weihnachtsfestzyklus und der Epiphaniaszeit in der Christuskirche in Herzberg um 18 Uhr die Lutherische Messe F-Dur und die weihnachtliche Kantate „Darzu ist erschienen“ sowie Eingangschor und Schlusschoral der vierten Kantate aus dem Weihnachtsoratorium auf.

Die festlich barocke nachweihnachtliche Musik erhält ihren feierlichen Glanz nicht zuletzt durch das Barockorchester Camerata Allegra und die Solisten Anna Mengel (Sopran), Harald Maiers (Altus), Volker Nitzke (Tenor) und Luciano Lodi (Bass). Als Liturg und Leitung des geistlichen Parts wirkt Pastor Dr. Gerhard Bergner mit. Die musikalische Leitung des zu erwartenden Fests der Barockmusik liegt in den Händen Jörg Ehrenfeuchters.

Messzyklus beginnt

Mit der lutherischen Messe in F-Dur in der Christuskirche, von Bach als Kurzmesse gestaltet, wird im Jahr 2017 im Zuge des Reformationsjubiläums ein Messzyklus eingeleitet, bei dem nach und nach die vier lutherischen Messen Bachs in vier verschiedenen Kirchen des Kirchenkreises in Gottesdiensten und Konzerten erklingen.

Sowohl im protestantischen als auch im katholischen Bereich wurden selten komplette Messen komponiert und in Gottesdiensten aufgeführt. Bei Bach entspricht die Länge und reichhaltige Ausgestaltung seiner „Lutherischen Messen“ eher einer ausgedehnten Kantate als einer im katholischen Bereich kurzgehaltenen Missa Brevis. Die Messen wurden an hohen Festtagen aufgeführt.

Aus der von Bach für den Neujahrstag vorgesehenen Kantate IV aus dem Weihnachtsoratorium wird zu Beginn der Konzertandacht der feierliche Eingangschor „Fallt mit Danken, fallt mit Loben“ erklingen. Dieser Satz ist ein großangelegter Dank an Gott, dass sein Sohn Jesus Christus als Erlöser und Heiland auf die Erde gekommen ist. Zum Ende der Konzertandacht wird der festliche Schlusschoral der Kantate „Jesus, richte mein Beginnen“ aufgeführt. Hier steht die Bitte des Menschen um Beistand Christi im Vordergrund sowie eine innige und persönliche Beziehung zwischen Gläubigem und Jesus.

1723 komponiert

Bach hat die Kantate BWV 40 für den Weihnachtsgottesdienst am 26. Dezember, dem zweiten Feiertag des Festes, in seinem ersten Amtsjahr in Leipzig an der Thomaskirche 1723 komponiert und entsprechend aufgeführt. Inhaltlich bezieht sich der Text der Kantate vorwiegend auf Christus, den Überwinder der Sünde. In diesem Zusammenhang nimmt die Schlange, die in der Barockzeit als Sinnbild für das Böse gilt, im Zentrum der Kantate einen großen Platz ein.

Das feierliche F-Dur der Messe und Kantate BWV 40 weist bereits auf die Weihnachtszeit hin. Dies wird durch die Besetzung des Orchesters mit jeweils zwei Hörnern zu den Oboen und Streichern unterstützt. Sowohl Konzert- als auch Gottesdienstbesucher werden am 22. Januar in der Christuskirche die enge und tief bewegende Verbindung der Musik Bachs mit dem jeweiligen Bibeltext erleben können. Besonders der direkte Bezug zwischen der Musik Bachs und der Ansprache Pastor Bergners lässt ein tiefgreifendes Erlebnis erwarten.

Unterstützt wird die Aufführung in der Christuskirche von der Stiftung Lebendige Kirche vor Ort.