Nordhausen. Beethovens achte Sinfonie steht im Mittelpunkt des Sinfoniekonzerts des Loh-Orchesters Sondershausen.

Das abwechslungsreiche Programm des vierten Sinfoniekonzertes, zu dem das Loh-Orchester Sondershausen am 28. und 29. Januar einlädt, ist mit reichlich Witz gespickt.

Der Mittelpunkt des Programms, Beethovens achte Sinfonie kommt ganz anders daher als gewohnt. Sie ist weniger heroisch, steckt voller Humor und spielt immer wieder augenzwinkernd mit den Hörgewohnheiten des Publikums. Dass Beethoven im zweiten Satz dem Erfinder des Metronoms gehuldigt haben soll, hat sich mittlerweile als hübsche, aber nicht der Wahrheit entsprechende Anekdote herausgestellt. An einen tickenden musikalischen Zeitmesser erinnert die Musik trotzdem.

Bekanntes Kinderlied

Der ungarische Komponist Ernst von Dohnányi bezieht sich in seinen Variationen op. 25 für Klavier und Orchester auf ein bekanntes Kinderlied. Wir kennen das Lied in Deutschland als „Morgen kommt der Weihnachtsmann“, im Englischen wird es gerne gesungen als „Twinkle, twinkle little star“. Der Komponist verarbeitete diese eingängige Melodie mit einem besonderen Einfallsreichtum, der die Musik zu einem wahren Hörvergnügen macht.

Den anspruchsvollen Klavierpart übernimmt der 1982 in Ungarn geborene Pianist István Lajkó. Er brachte bereits in der letzten Spielzeit das Publikum zum Staunen, als er in der Uraufführung von Torsten Herrmanns „Levitron für Klavier und Orchester“ die schwere Solopartie aufführte.

Einem ernsteren Thema wendet sich die junge serbische Komponistin Jelena Dabic in ihrem Orchesterstück „The Crack“ zu. Sie war im vergangenen Jahr Stipendiatin des Sondershäuser Kompositionsstipendiums und schrieb in Sondershausen ein Werk für das Loh-Orchester, das nun zur Uraufführung gelangt. In ihrer Musik, in die sie verschiedene folkloristische Elemente einarbeitete, setzt sie sich mit dem aktuellen Thema Krieg auseinander. Die Komponistin wird zu beiden Konzerten in Sondershausen und Nordhausen selbst im Saal sitzen.

Die musikalische Leitung des vierten Sinfoniekonzerts übernimmt ein Gast aus dem Süden Deutschlands: Markus Huber, seit vielen Jahren Generalmusikdirektor in Pforzheim.

Das 4. Sinfoniekonzert findet am Samstag, 28. Januar, um 18 Uhr im Haus der Kunst Sondershausen und am Sonntag, 29. Januar, um 18 Uhr im Theater Nordhausen statt. Um 17.15 Uhr laden Markus Huber und Konzertdramaturgin Juliane Hirschmann zu einer kostenlosen Konzerteinführung in das Foyer ein. Auch für die jungen Gäste zwischen sieben und 13 Jahre gibt es wieder das neue Familienangebot: Während der ersten Konzerthälfte bereitet Juliane Hirschmann interessierte Kinder und Jugendliche spielerisch auf Beethovens achte Sinfonie in der zweiten Hälfte vor.