Osterode. Bei ihrer Abschiedstour machten die fünf Musikerinnen von „Trude träumt von Afrika“ Halt in der Osteroder Stadthalle.

Fest in Frauenhand war die Stadthalle beim Auftritt der fünf Hamburger Truden, die ein letztes Mal zu Trudes Traum von Afrika eingeladen hatten. Zwei Stunden lang unterhielten sie mit Percussions und Comedy vom Feinsten. Die fünf Damen überzeugten mit Gestik, Mimik und charmant-bissigen Slapstickeinlagen. Mit ausgefeilter Rhythmik, mehrstimmigen Gesängen – auch in Kisuaheli – und ideenreichen Arrangements sorgten sie immer wieder für Überraschungen.

Die modisch zeitlos glückliche Agathe (Anke Hundius), die virtuose Blockflötistin Cäcilie (Gunhild Wulf), die Frau von Welt Erna (Eva Roßberg), der frühere Stolz der Heilsarmee Mathilde (Annette Kayser) und die Solistin Yvonne (Winni Knaack) sagten sich nach 25 Jahren, dass es Zeit wird, auf Abschiedstour zu gehen, die sie auch wieder nach Osterode führte.

Die fünf Frauen entführten aber nicht ausnahmslos in die Erinnerungen, sie präsentierten auch Neues. So stellten sie ein Fitnessprogramm mit Staubmopp und anderen Putzutensilien vor. Am Ende dürfte der Bühnenfußboden wohl so sauber wie nie gewesen sein. Sie funktionierten ein Waschbrett zur Violine und Gießkannen zu wohlklingenden Trommeln um. Höhepunkt war aber das Covern einer alten, auf dem Dachboden gefundenen Schallplatte. Ob das nun die unsauberen Rillen, der Sprung oder die falsche Geschwindigkeit waren – es wurde nichts vom Original weggelassen.

Überhaupt konnten die Trudes, die vor 25 Jahren ihre Kochtöpfe und Blockflöten gegen Trommeln und Kalebassen eintauschten, selten ihr Temperament zügeln. Die große Ausnahme war Mathilde, die während der Show sogar ihre Mimik nur während des Gesprächs und des Gesangs veränderte.

Das Publikum machte am Ende deutlich, dass es ihnen einen guten Start ins neue, bürgerliche Leben wünscht. Einige Zuschauer hatten es sich zudem nicht nehmen lassen, der Bitte nach Abschiedsgeschenken Folge zu leisten. Da waren sogar die Trudes einen kurzen Moment sprachlos. Nach zwei Zugaben verließen sie schließlich die Bühne, um sich anschließend im Foyer von ihren Fans zu verabschieden.