Braunschweig. Mit ihrem Showformat „Kunst gegen Bares“ wollen Nick Duschek und Kilian Osterlo das Braunschweiger Publikum im Kult begeistern.

„Kunst gegen Bares“ – das klingt lustig. Und es lässt irgendwas zwischen der Versteigerung alter Gemälde vermuten (Horst Lichter lässt grüßen) oder einem Straßenmaler, der in einer belebten Innenstadt gegen Honorar lustige Karikaturen von Passanten anfertigt. Weit gefehlt: „Kunst gegen Bares“ ist ein Showformat, das derzeit einmal monatlich im Kult-Theater auf dem Programm steht. Im Januar war Premiere und die lief richtig gut: „Es war super, fast ausverkauft und die Stimmung war sehr gut. Das lässt hoffen“, freut sich Nick Duschek.

Abend ist eine wahre Wundertüte

Gemeinsam mit Kilian Osterloh organisiert er das Format, führt bei den meisten Vorstellungen als Moderator durch den Abend. Und so ein Abend sei „eine wahre Wundertüte der Unterhaltung und ein künstlerisches Überraschungsfeuerwerk, bei dem niemand im Publikum weiß, welche Kunstform ihm als Nächstes auf der Bühne begegnen wird“, versprechen die beiden in ihrer Ankündigung auf der Homepage des Kult. Wie funktioniert’s? Bei jeder Show treten sechs verschiedene Künstlerinnen und Künstler für jeweils zehn Minuten auf und probieren in dieser Zeit, das Publikum für sich zu gewinnen. Die Genres sind dabei bunt gemischt. Da treffen Comedy, Musik, Zauberei, Poetry Slam, Akrobatik und Schauspiel aufeinander. Am Ende des Abends entscheiden die Zuschauer durch eine Spende an ihren Lieblingskünstler, wer mit den vollsten Händen nach Hause geht und als Abschluss des Abends noch eine Zugabe spielt.

Kilian Osterloh ist Mit-Organisator und -Moderator von „Kunst gegen Bares“.
Kilian Osterloh ist Mit-Organisator und -Moderator von „Kunst gegen Bares“. © Privat | Privat

Künstler können sich vernetzen

In vielen Großstädten bereichert dieses Showkonzept seit Jahren die Kulturszene. Doch was macht für einen Künstler den Reiz bei diesem Format aus? „Sie können ihre Kunst einem Publikum zeigen, welches keine genauen Erwartungen hat. Andere Bühnen und Veranstaltungen haben ja durch ihre Namen oder Erscheinungen schon gewisse Zielgruppen, bei ‘Kunst gegen Bares’ kann man als Künstler erfahren, wie die eigene Kunst bei der breiten Bevölkerung ankommt“, erläutert Nick Duschek. Auch biete die Bühne hervorragendes Potenzial, um sich zu vernetzen: Musiker mit Tänzern, Comedians mit Schauspielern – „das Ganze bewirkt neue Projekte und rückt die Kulturlandschaft enger zusammen“.

Spende ist gleichzeitig Gage

Da die Slots von zehn Minuten für die einzelnen Performances recht kurz sind, treten eher Künstler aus dem Umfeld auf. „Ein paar Hannoveraner sind auch dabei“, sagt Duschek und fügt hinzu, dass es für Comedians, Poetry Slammer und auch ein paar Musiker nicht ungewöhnlich sei, nur kurz zu spielen. „Manche fahren auch für sechs Minuten Auftrittszeit bis nach Berlin.“ Auf die Frage, ob bei dem Format auch schon Künstler mit leeren Händen, also ohne Publikumsspenden nach Hause gegangen seien, antwortet er: „Nein, zum Glück nicht! Auch Künstler, die nicht so gut ankamen, gingen nicht mit leeren Händen nach Hause, das habe ich auch selbst als Comedian bei ‘Kunst gegen Bares’ noch nie erlebt.“ Zum Glück, denn die Publikums-Spende im Anschluss an die Show ist die einzige Einnahme der Auftretenden. „Eine Gage können wir aufgrund des niedrigen Eintritts nicht zahlen“, erklärt Duschek. Nach Absprache würden aber zumindest für weiter angereiste Künstler die Fahrtkosten übernommen.

Die nächsten Termine für „Kunst gegen Bares“ im Kult-Theater, Hamburger Straße 273, Eingang C2 sind am 6. März, 3. April und 8. Mai. Die Tickets kosten 10 (erm. 7) Euro.