Clausthal-Zellerfeld. Superintendent Volkmar Keil sprach bei der Vernissage in der St.-Salvatoris-Kirche in Clausthal-Zellerfeld. In Osterode beginnt das Luther-Happening am 1. September.

Die evangelische Kirche feiert ihr Luther-Jahr. Auch im Kirchenkreis Harzer Land gibt es vom 1. bis 3. September das große Happening „Danke, Martin!“ in Osterode. Doch Reformation ist nicht nur ein historisches Ereignis, sondern ein bis heute anhaltender Prozess in der Kirche. Das zumindest sagte Superintendent Volkmar Keil bei der Vernissage der Ausstellung „Luther reicht nicht“ in der St.-Salvatoris-Kirche in Clausthal-Zellerfeld.

Der Blick auf Luther und seine Taten reiche nicht aus, Kirche müsse immer selbstreflektiert sein und sich mit der Welt, die sich immerhin auch stetig verändert, auseinandersetzen. Ganz besonders gelinge dies durch Kunst. Kunst, die andere Blickwinkel ermöglicht und zum Nachdenken anregt, wie Pastor André Dittmann es ausdrückte.

In Würzburg entstanden

Die in Würzburg entstandene Ausstellung ermöglicht diese Blickwinkel in besonderer Weise, da die Exponate nicht nur ausgestellt, sondern so in die Kirche eingefügt sind, dass der Besucher auf Entdeckungsreise gehen muss.

Dabei ist nicht jedes Kunstwerk sofort zu deuten. Einige erschließen sich aus dem christlichen Kontext sofort, andere provozieren und fordern den Betrachter heraus. Genau das ist gewollt, machten die Architektin Barbara Bauner und Kurator Dr. Jürgen Lenssen deutlich. Es geht nicht um Mythologie, sondern um die Gegenwart. „Gott und Kirche sind es, die uns in der Welt Halt bieten“, stellte Lenssen fest. Luther reicht nicht, denn auch heute müssten wir uns mit der Welt, unserem Weltbild und all den großen Fragen genauso auseinandersetzen wie vor 500 Jahren.