Helmstedt. Mehr als 2000 Beschäftige schleusen wöchentlich 12 Millionen Waren durch das Verteilzentrum. Was der Immobilien-Deal für sie bedeutet.

Das Amazon-Logistikzentrum in Barmke bei Helmstedt hat einen neuen Eigentümer. Die Ampega Asset Management GmbH mit Sitz in Köln hat die Immobilie mit einer Hallenfläche von rund 54.000 Quadratmetern erworben. Verkäufer ist die Baum-Unternehmensgruppe, die die das Logistikprojekt schlüsselfertig entwickelt und an Amazon vermietet hatte. Wie die Baum-Gruppe mitteilte, sei über den Kaufpreis Stillschweigen vereinbart worden.

Für Amazon-Beschäftigte in Helmstedt ändert sich durch die Immobilien-Deal nichts

Für die mehr als 2000 Beschäftigten und den Betrieb am Standort Barmke ändere sich durch den Immobiliendeal nichts, erläuterte Amazon-Sprecher Thorsten Schwindhammer auf Nachfrage unserer Zeitung. „Wir haben einen lang angelegten Mietvertrag für das Gebäude und sind nach Helmstedt gekommen, um zu bleiben.“

Es sei durchaus üblich in der Logistik, dass Unternehmen entsprechende Gebäude langfristig mieten, statt sie selbst zu erwerben. „Das gilt für viele Standorte unseres deutschen Amazon-Logistiknetzwerkes. Die Mietverträge sind immer langfristig angelegt – so auch in Helmstedt.“ Eine konkrete Antwort auf die Frage zum Zeitraum des in Barmke bestehenden Mietvertrages gab der Amazon-Sprecher nicht.

In Deutschland unterhält der US-Konzern mehr als 100 Standorte, neben der Firmenzentrale in München und 20 großen Logistikzentren viele weitere Sortier- und Verteilstandorte sowie Forschungs- und Entwicklungsbüros. Seit der Inbetriebnahme des ersten Logistikzentrums in Bad Hersfeld in Hessen im Jahr 1999 war nur der Paket-Umschlagplatz in Brieselang bei Berlin nach zehn Betriebsjahren wieder geschlossen worden. Laut Amazon galt das Gebäude dort als zu alt, um auf den neuesten Stand der Automatisierung gebracht werden zu können.

Standort bei Helmstedt spielt im Amazon-Verteilprozess eine Schlüsselrolle

Ein Problem, das auf das Distributionszentrum bei Barmke nicht zutrifft. Die direkt an der A2 gelegene, hochmoderne Logistik-Immobilie war durch Generalunternehmer Max Bögl erstellt worden. Für den Neubau, der 2022 in Betrieb ging, erhielt die Baum-Unternehmensgruppe nach eigenen Angaben das Platin-Zertifikat der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB). Für diese Auszeichnung müssen äußerst strenge Kriterien in Bezug auf Ökonomie, Ökologie, Soziales, Technik und Standort erfüllt werden.

Für Amazon spielt der Standort bei Helmstedt eine Schlüsselrolle im internen Verteilprozess des Warenstroms. Es existieren lediglich sechs vergleichbare Standorte in Europa. „Rund zwölf Millionen Waren werden hier pro Woche durchgeschleust“, erklärte Standortleiterin Jasna Rethmann jüngst bei exklusiven Besichtigungstouren für unsere Leser.

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