Wolfsburg. Der Modernisierungsfonds stellt Geld für die Sanierung des Arbeitsumfeldes zur Verfügung. Auch Braunschweig und Salzgitter profitieren.

Die Halle 54 im Werk Wolfsburg ist eine der berühmtesten Auto-Produktionshallen der Welt, sogar mit eigenem Wikipedia-Eintrag. Dort ist modernste Produktionstechnik verbaut, und bis heute entsteht in der Halle 54 der Golf, die Ikone von Volkswagen. Jetzt haben Unternehmen und Betriebsrat mit Geld aus dem Modernisierungsfonds die Arbeitsumgebung der 3.600 Beschäftigen in der Halle 54 neu gestaltet.

Konzernpersonalvorstand Gunnar Kilian und Christian Vollmer, Vorstandsmitglied für Produktion und Logistik in der Marke Volkswagen und Mitglied der erweiterten Konzernleitung, haben jetzt die Verbesserungen vor Ort besichtigt. Gemeinsam mit Betriebsrat und Werkleitung besuchten sie unter anderem das völlig neu ausgestattete Betriebsrestaurant „Aller“ im Zwischengeschoss. Christian Vollmer wird in einer Mitteilung so zitiert: „Es ist wichtig und richtig, dass wir bei der Verabschiedung des Modernisierungsfonds 80 Prozent der Mittel für die Kolleginnen und Kollegen im direkten Bereich vorgesehen haben. Denn die Produktion ist und bleibt das Herz im Volkswagen-Konzern.“

In Wolfsburg entstanden 100 neue Teamräume

Der Gästebereich des Allerrestaurants ist nur eine von vielen Umbauten, mit denen der Modernisierungsfonds mit Unterstützung des Werksservices die Arbeitsumgebung der Halle 54 verbessert hat: Zwei Waschkauen werden in diesem und nächstem Jahr modernisiert. Mehrere WC-Anlagen befinden sich kurz vor Fertigstellung. Vor der Halle entstanden zwei teilweise überdachte Treffpunkte für Kurzpausen an der frischen Luft. Die Lernwerkstatt ist nach dem Umbau auf dem modernstem technischen Stand. Konzern Personalvorstand Gunnar Kilian sagte nach der Begehung: „Mit dem Modernisierungsfonds steigern wir die Arbeitgeberattraktivität an unseren deutschen Standorten deutlich. Die Neugestaltungen in der Halle 54 belegen das. Zeitgleich unterstreichen diese Investitionen unseren Anspruch, nicht nur qualitative Spitzenprodukte auf die Straßen zu bringen, sondern eine qualitativ hochwertige Arbeitsumgebung zu bieten, in der wir unsere Autos fertigen.“

Die Volkswagen AG investiert bis 2025 rund 125 Millionen Euro in die Modernisierung ihrer deutschen Standorte. Das hatten Unternehmen und Betriebsrat Ende 2021 beschlossen. Bisher wurden 75 Millionen Euro davon freigegeben und zahlreiche Projekte umgesetzt. So entstanden allein in Wolfsburg rund 100 neue Teamräume. In Kassel und Braunschweig bauten die Werke Outdoor-Sitzecken. Salzgitter führte Ruheinseln an den Montagelinien ein. Auch das Werk Emden setzte Projekte um. Über den Modernisierungsfonds investiert das Unternehmen über fünf Jahre 25 Millionen Euro jährlich in die deutschen Standorte der Volkswagen AG. Dieses Geld fließt zusätzlich zu den bestehenden Planungen und ist für Maßnahmen vorgesehen, die die Arbeitsumgebung verbessern und die Arbeitgeberattraktivität steigern.

„In schwierigen Zeiten die Belegschaft im Blick behalten“

Nach der Besichtigung in der Halle 54 vergab das Steuerungskomitee um Gunnar Kilian und Christian Vollmer Restmittel in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro. Mit den Restmitteln des Jahres 2024 werden vor allem Pläne aus drei Themenfeldern umgesetzt: weitere Team- und Pausenräume, Sozialflächen und Struktur sowie Verbesserung von Kommunikation und digitaler Teilhabe. Aber auch Fahrradabstellanlagen und Betriebsrestaurants werden aufgewertet. Der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Jürgen Mahnkopf sagte: „Es ist wichtig, dass wir auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die berechtigten Forderungen der Belegschaft im Blick behalten. Darum hat der Betriebsrat dafür gesorgt, dass der Modernisierungsfonds nicht in die Verhandlungsmasse der aktuellen Einspar-Gespräche gekommen ist. Viele Kolleginnen und Kollegen aus den beteiligten Werken haben uns bestätigt, wie sehr die Projekte ihre Arbeitsumgebung verbessert haben. Darum ist für uns völlig klar, dass wir den Weg auch bis zum Ende gehen werden.“

Über die jeweiligen Investitionsprojekte entscheidet jährlich ein Gremium aus Konzernpersonalvorstand, den Vorständen für Produktion und Logistik der Marken VW Pkw, VW Nutzfahrzeuge und der Group Components, den Vorsitzenden des Konzernbetriebsrats und Betriebsratsvorsitzenden der Standorte.Eine Vorauswahl der Projekte treffen dezentral die Standorte: Dort haben Management und Betriebsrat eingereichte Ideen und Anträge gesichtet, sondiert und entschieden. Die Standorte priorisieren die wichtigsten Projekte und reichen die Anträge in die Geschäftsstelle ein. Alle Teams können über ihre Führungskräfte Vorschläge machen. red/tok

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